Autor: Klaus Pröpster
Sport in 360°
Mit »Jesus VR« ist das 360° Video mittlerweile sogar bis zum Spielfilm vorgedrungen. Wer schon einmal auf dem Set eines Spielfilms war, frag sich zurecht wie das gehen soll. Denn hinter der Kamera spielt sich in der Regel mehr ab als vor der Kamera. Meist über 100 Personen arbeiten daran, damit beim Dreh alles möglichst glatt läuft. Wohin also mit all diesen Menschen, wenn es keinen toten Winkel gibt? Im Fall von »Jesus VR« musste sich das Filmteam verkleiden und sind als Statisten in im Film zu sehen. Doch das waren längst noch nicht alle Schwierigkeiten. Belichtung, Ton, alles muss irgendwo versteckt werden. Auch schnelle Schnitte sind nicht möglich, da der Rezipient eine Weile benötigt um sich in der neuen Szene zurecht zu finden. Und wie steuert man überhaupt die Aufmerksamkeit des Rezipienten?
Die Entstehung von VR und 360° Videos und was ein alter griechischer Philosoph damit zu tun hat
Einfach mal eine Auszeit nehmen und in eine andere Welt eintauchen, dem Alltag entfliehen. Wer von uns hatte noch nie dieses Bedürfnis?
Und diesen Wunsch trägt der Mensch schon lange in sich. Viele sehen Platons (*428/427 v. Chr.; † 348/347 v. Chr.) Höhlengleichnis »Republik« als den Grundstein für das, was wir heute Virtual Reality nennen. Darin beschreibt Platon den Sinn und die Notwendigkeit des philosophischen Bildungswegs, der als Befreiungsprozess dargestellt wird. Das Ziel ist der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge, die mit einer unterirdischen Höhle verglichen wird, in die rein geistige Welt des unwandelbaren Seins.