Ein Einblick in die Fragen, was ein Podcast ist und wie das Ganze eigentlich funktioniert, wurde in den vorherigen Blogeinträgen vermittelt. Doch es ist immer bei weitem interessanter die Meinungen und Perspektiven von den Leuten zu erhalten, die direkt betroffen sind, anstatt sich nur mit Quellen aus zweiter Hand zu beschäftigen.
Aus diesem Grund wurde bei „Aufnerden“, einem Podcast aus Graz, nachgefragt, ob man nicht ein wenig Licht in die Sache bringen könnte, wie ein solcher Ablauf aussehen kann. Das Podcastduo Thomas Menzel-Berger und Max Werschitz, die schon seit mehreren Jahren regelmäßig Folgen zu unterschiedlichen „Nerdthemen“ ihrer Wahl hochladen, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, genauer Auskunft über ihre eigenen Erfahrungen zu geben:
Wie seid Ihr dazu gekommen mit dem Podcasten anzufangen?
Thomas: Nach jahrelangem Podcastkonsum entstand bei mir das Interesse es einmal selbst auszuprobieren.
Max: Ääääh… ich glaub Thomas hat mich überredet. Zuerst hab ich mir gedacht “oh Gott!”, dann “wieso nicht?”, im Endeffekt ging’s mir wohl darum einfach mal was Neues auszuprobieren und zu schauen, ob ich es schaffe und es mir Spaß macht. Ich hab auf jeden Fall viel gelernt. Podcasten ist Persönlichkeitsbildung, haha. und ich hab meinen beruflichen Hintergrund (Grafikdesigner) nutzen können. Mich hat also auch das Konzeptorische, z.B. Podcastname entwickeln, und Visuelle, Logo und ‘Corporate Design’ erstellen und pflegen etc., gereizt.
Habt Ihr irgendwelche Ziele für die Zukunft eures Podcasts?
Thomas: Wenn es uns gelingt alle 5-6 Wochen eine solide Folge aufzunehmen, bin ich zufrieden. Bis jetzt hatten wir jedes Jahr eine Special-Episode, in die wir uns besonders reingehängt haben – hoff wir schaffen 2018 auch eine.
Max: Jup, ideal wären 12 Folgen pro Jahr, inklusive einem coolen Special. Das Ziel ist für mich, dass uns jede Aufnahme Spaß macht und das auch so rüberkommt und somit hoffentlich für die Zuhörer/innen interessant und amüsant ist. Interessante Gäste zu bekommen, würde ich auch noch als (Zusatz)Ziel bezeichnen, die machen viel aus.
Wie bereitet Ihr eure Podcasts vor? Wie viel recherchiert Ihr dafür?
Thomas: Meiner Meinung nach kann man unsere Folgen in „exzellent“, „gut“ und „ok“ einteilen. Für eine exzellente Folge schätze ich, dass sicher 10-20 Stunden Recherche anfallen – Lesen, Podcasts hören, Videos schauen. Dann kommt noch die Aufnahme selbst und das Finalisieren; schätze nochmal 5 Stunden. Max hat durch das Zusammencutten natürlich noch viel mehr Aufwand. Bei weniger aufwendigen Folgen reduziert sich die Vorbereitung vermutlich auf die Hälfte bzw. ein Drittel.
Max: Ich tu mir da ein bisserl schwer mit einer Trennung bzw. Einteilung im Kontext zur vermeintlichen Qualität des Endprodukts. Manchmal wird ne Folge gut, grad weil ich nicht viel recherchieren muss, da liegt mir das Thema einfach schon grundlegend so am Herzen, dass ich genügend Infos parat habe. Gefühlt recherchiere ich für jede Episode ca. 10 Stunden – Artikel im Internet lesen, Podcasts hören, YouTube-Videos schauen, Notizen machen, ‘Skript’ vorbereiten, etc. Da kommen dann manchmal noch viele Stunden Film- und Serienkonsum dazu, aber das würde ich auch (größtenteils) ohne den Podcast machen. Und wie Thomas sagt, dann nochmal ein paar Stunden fürs Durchhören, Schneiden, Texte für Facebook und Website schreiben, Bilder machen, hochladen, etc.
Wie seht Ihr eure Rolle als Meinungsbilder? Das heißt, denkt Ihr dass Ihr mit eurem Podcast Meinungen beeinflusst? Und wenn ja, inwiefern?
Thomas: Um meinungsbildend zu sein, bräuchten wir viel mehr Zuhörende. Mein Hauptanliegen ist meine eigene Meinungsbildung, indem ich mich mit spannenden Themen auseinandersetze.
Max: Haha, nö, Meinungsbildner bin ich sicher nicht. Vielleicht Thomas, wenn er wieder mal mit Fremdwörtern um sich wirft. Die eigene Meinung bilden und sich vor allem weiterbilden, um das geht’s eher, wie Thomas so schön sagt.
Wer Interesse hat noch mehr zum Podcast von Thomas und Max zu erfahren, findet die beiden auf ihrer Webseite (http://aufnerden.at/), Facebook, Twitter und YouTube.