Wir entwickeln etwas, von dem wir nicht genau wissen, was es wird.
Beim partizipativen Design arbeiten Designer und Nutzer zusammen, um ein System oder Produkt zu entwickeln. Charakteristisch für dieses System ist, dass es keinen exakt definierten Prozess gibt, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, bei dem das Produkt nach und nach weiter verbessert und entwickelt wird. Der spätere Verwender ist am gesamten Designprozess beteiligt.
Die Anpassung und Weiterentwicklung werden so oft wiederholt, bis das Endprodukt den Nutzer zufriedenstellt und seine Anforderungen erfüllt. Wird dem Nutzer der aktuelle Stand der Entwicklung präsentiert, werden Prototypen gezeigt. Das partizipative Design unterscheidet sich somit maßgeblich von der herkömmlichen Produkt- oder Systementwicklung, bei der die Analyse der Anforderungen am Anfang des Projekts steht, während das Design und die Implementierung einem starren Prozess folgend später durchgeführt werden.
Warum Partizipatives Design?
Das partizipative Design bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:
- fortwährende Verfeinerung der Funktionalität
- Einbringung der Sichtweise und Erfahrungen der Nutzer
- Steigerung der Qualität des Designergebnisses
- Motivation der Nutzer aufgrund der Beteiligung an der Designentwicklung
Diese Vorteile sind aber gleichzeitig auch mit dem Risiko der Partizipativen Designmethode verbunden: Zu Beginn des Prozesses ist das Ziel alles andere als klar definiert, da sich die Anforderungen und Bedürfnisse der User erst im Laufe des Prozesses entwickeln und auch ständig neu definiert werden können. Genau diese Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse stellt wiederum einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Produktentwicklung dar. Diese unberücksichtigt zu lassen, hat meist zur Folge dass viele Produkte auf den Markt kommen, die von den Kunden nicht angenommen werden. Durchschnittlich wird nur eines von 4 Produkten auch tatsächlich zu einem wirtschaftlichen Erfolg.
Methoden des partizipativen Designs
Um die Erfahrungen und Wünsche des Nutzers einzubeziehen, wird eine Vielzahl von Methoden herangezogen:
- Fragebogen
- Interview
- Workshop
- Kernteam
- Beobachtung
- Zukunftswerkstatt
- Pilotphase
- Prototypen
Weiterführender Artikel:
Participatory Design: what it is, what it isn’t and how it actually works
Participatory design is an approach to design strategy that brings customers into the heart of the design process. Also known as “co-creation”, “co-design”, or “cooperative design”, it emcompasses techniques useful to both initial discovery and subsequent ideation phases of a project, where the end-users of a product, service, or experience take an active role in co-designing solutions for themselves.
Understanding how someone would solve a challenge they face directly often surfaces new insights about their experiences. This new information better informs how designers focus their efforts, and the ideas users propose serve as actionable inspiration for the solutions created. Whether designing for consumers, employees, service providers, or other audiences, when we move past the challenge of designing for them and begin designing with them, we find the outcomes are more innovative and customer-centered.
Weiterlesen: http://uxmag.com/articles/participatory-design-in-practice
Partizipative Designansätze & Smart Cities
I. Living Labs
Living Labs sind sogenannte “Reallabore” und vereinen Research- und Innovationsmethoden mit Prinzipien des Partizipativen bzw. User-Centered Designs. Im Vordergrund steht dabei das gegenseitige Lernen in einem experimentellen Umfeld. Besonders geeignet sind Living Labs für Partizipative Prozesse in den Bereichen Urban Living oder Office. Dazu werden möglichst viele Interessengruppen, in erster Linie BürgerInnen, als Nutzer und Ideengeber im Kontext von städtischen Belangen und dem urbanen Alltag für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung einbezogen.
Der Begriff ‘Living Lab’ wurde ursprünglich am MIT Media Lab geprägt und ursprünglich als Instrument konzipiert, um Nutzer in ihrer Interaktion mit neuen IKT-basierten Anwendungen in einer “realen” Umgebung zu untersuchen.
In sogenannten „Consumer Labs“ konnten die Probanden sogar zeitweise leben/wohnen, ausgestattet mit Lautsprechern, Sensoren, Schaltern, Infrarot- und Farbkameras sowie Mikrofonen. Auf diese Weise konnte die Produktnutzung genau beobachtet werden.
Im erweiterten Sinne werden Living Labs als eine Infrastruktur verstanden, die eine Nutzerzentrierte Forschungsmethodik ermöglicht. Der Living Lab-Ansatz umfasst nach einem allgemeinen Verständnis eine nutzergerechte, realweltliche Forschungsumgebung, in der nicht nur Wissenschaft, Wirtschaft und Organisationen gemeinsam Forschung und Entwicklung betreiben, sondern vor allem der Nutzer selbst eine aktive Rolle innerhalb der Innovationsprozesse übernimmt.
Der Begriff ‘Living Lab’ wurde ursprünglich am MIT Media Lab geprägt und ursprünglich als Instrument konzipiert, um Nutzer in ihrer Interaktion mit neuen IKT-basierten Anwendungen in einer “realen” Umgebung zu untersuchen.
In sogenannten „Consumer Labs“ konnten die Probanden sogar zeitweise leben/wohnen, ausgestattet mit Lautsprechern, Sensoren, Schaltern, Infrarot- und Farbkameras sowie Mikrofonen. Auf diese Weise kann die Produktnutzung genau beobachtet werden.
Im erweiterten Sinne werden Living Labs als eine Infrastruktur verstanden, die eine nutzerzentrierte Forschungsmethodik ermöglicht. Der Living Lab-Ansatz umfasst nach einem allgemeinen Verständnis eine nutzergerechte, realweltliche Forschungsumgebung, in der nicht nur Wissenschaft, Wirtschaft und Organisationen gemeinsam Forschung und Entwicklung betreiben, sondern vor allem der Nutzer selbst eine aktive Rolle innerhalb der Innovationsprozesse übernimmt.
http://uxmag.com/articles/participatory-design-in-practice
https://www.ait.ac.at/themen/smart-and-resilient-cities/urban-foresight-and-living-lab/