Viele Theorien zur Messung der Ästhetik basieren auf numerischen Mustern, die auf natürliche Weise in unserer Umgebung auftreten. Wie zum Beispiel die Proportionen des menschlichen Körpers; die Entfernung zwischen Ellbogen und Fingerspitze, verglichen mit der Entfernung zwischen Ellbogen und Handgelenk, steht im Verhältnis des sogenannten Goldenen Schnittes. Theorien, wie der Goldene Schnitt, sind aus diesen natürlichen Mustern entstanden und werden (bewusst oder unbewusst) in der Kunst angewandt, um ein schönes Erscheinungsbild zu erschaffen. Dieses Verhältnis gilt als besonders ästhetisch für unser Auge. Der Goldene Schnitt wird auch als die göttliche Proportion bezeichnet, denn man findet ihn nicht nur in der Mathematik und der Kunst, sondern auch in der Natur wieder. Das Verhältnis stammt von einer natürlich vorkommenden Zahl, Phi genannt, die die Menschheit seit Tausenden von Jahren fasziniert. Mit dem Goldenen Schnitt bezeichnet man ein ganz bestimmtes Verhältnis zwischen den zwei Strecken a und b. Man spricht hierbei von einer längeren Strecke a und einer kürzeren Strecke b. Diese beiden Strecken liegen im Verhältnis des Goldenen Schnittes wenn folgende Formel gilt: „a/b=a+b/a“
– Klingt kompliziert, ist es auch. In Worten bedeutet das:
Zwei Teilstrecken a und b einer Strecke s sind dann im Verhältnis des Goldenen Schnittes geteilt, wenn die längere Strecke a zur Strecke b im gleichen Verhältnis steht wie die Gesamtstrecke a+b zur längeren Strecke a.
Hört sich ja alles schön und gut an, aber lässt sich der Goldene Schnitt auch im Webdesign anwenden?
Oftmals war die Anwendung des Goldenen Schnittes in der Kunst sowie in der Architektur zweifelsohne das Produkt reines Zufalls. Künstler und Architekten sind visuell bewusste und denkende Menschen. Sie studierten ihre Umgebung und experimentierten mit Proportionen. Schlussendlich fanden sie ein stimmiges Resultat, welches mit den Proportionen ihrer Umgebung übereinstimmte. Hierbei hörten viele auf ihre inner Stiime, ihrer Intuition und ließen sich von dem leiten, was sich für sie richtig anfühlte. Dennoch lässt sich der Goldene Schnitt auf jeden Fall auch in den Gestaltungsprozess einer Website integrieren.
Ein „goldenes Rechteck“ ist ein Rechteck,
welches 1.6180 mal so breit, wie hoch ist. Als Beispiel könnte man ein div, dessen eine Seite 1400px lang und dessen andere Seite 300 * 1.6180 ≈ 866px lang ist, als goldenes Rechteck bezeichnen. Wenn daraus nun ein perfektes Quadrat geschnitten wird, erhält man ein weiteres goldenes Rechteck. Dasselbe kann nun mit dem kleineren Rechteck unbegrenzt oft gemacht werden, sodass ein ähnliches Bild wie das folgende entsteht:
Der goldene Schnitt lenkt den Blick des Nutzers natürlich auf bestimmte Punkte innerhalb einer Benutzeroberfläche. Als Konzept kann er bei der Platzierung von Inhalten und der effektiven Nutzung von Hierarchien behilflich sein. Die Kombination von Layout, Schriften, Farben und übergreifende Prinzipien kann dazu resultieren, dass das Werk für Nutzer ansprechender wirkt.