Manchmal muss man denk ich alles Bestehende umwerfen, um auf den richtigen Weg zu gelangen. Klingt philosophisch, ist aber ab und an Realität. Hier also angelehnt an Alex‘ letzten Post „Planäderungen“ meine Reflexion zu ursprünglichen Gedanken, neuen Ufern und der finalen Idee für meine Mastarbeit.
Just a little background story
Zugegeben: Das Thema, mit dem ich mich vergangenes Semester beschäftigt habe, finde ich nach wie vor unglaublich spannend. Gedanken, wie Design und Kreativität wohl in der Zukunft aussehen werden, werde ich vermutlich weiterhin ständig haben. Dennoch habe ich gemerkt, dass jene Thematik wahnsinnig schwer einzugrenzen und so komplex ist, dass sie vermutlich niemals von einer einzelnen Person – in diesem Falle zufälligerweise ich, die geplant hatte, eine darüber Masterarbeit zuschreiben – abgedeckt werden könnte. Aufgrunddessen habe ich gegen Ende des vorigen Semesters versucht, das ganze etwas herunterzubrechen und mich vorerst auf einen Punkt jenes komplexen Gebildes zu konzentrieren. Ich bin während meiner damaligen Recherchen auf zahlreiche Quellen gestoßen, dass die ganze Leadership-Thematik zukünftig wahnsinnig starken EInfluss auf Design und Kreativität der Zukunft haben wird. Das hat mich zum damaligen Zeitpunkt wahnsinnig neugierig gemacht, da ich es extrem spannend finde, den Zusammenhang zwischen Führung kreativer Personen und deren Produktivität/Output zu beobachten. Von jener ganzen Thematik abgeleitet, hab‘ ich den Aspekt mit der Zukunft (die kommt ja ohnehin noch früh genug) weggelassen und mich darauf konzentriert, zu „erforschen“, welche Art von Leader kreative Personen eigentlich benötigen, um ihr vollstes Potenzial entfallten zu können.
What I planned to do
Soweit so gut. Neben dem theoretischen Beschäftigen mit oben genannten Fragen, hatte ich geplant, auf Ressourcen, die mir mein Job ermöglicht, zurückzugreifen und zahlreiche unserer Speaker, die in Führungspositionen in globalen Companies in kreativen Bereichen innehaben, zu interviewen, um mehr über ihre Ansichten und Blickwinkel zu dem ganzen Thema zu erfahren. Ich hatte mir den zeitlichen Rahmen gesetzt, den Großteil dieser Interviews auf unserem Fifteen Seconds Festival in Detroit zu führen, da ich hier die Möglichkeit gehabt hätte, auf einen Großteil meiner gewünschten Speaker zurückgreifen zu können. Einige haben es vermutlich mitbekommen – Die erste Edition des Fifteen Seconds Festival ins den USA fand leider nicht statt, da Visa-Probleme unseres Geschäftsführers den Zeitplan durcheinander und ein Stattfinden unserer Konferenz unmöglich machten. Das Ersatzevent unsererseits (Fifteen Seconds Unlimited Detroit) bat mir zwar die Möglichkeit, mit zwei meiner favorisierten Speaker (Stephen Gates, momentan Head of Design Transformation bei InVision, der seit über 20 Jahren Creative Director ist und bereits für Brands wie Apple, Google oder IBM designt hat, sowie Ellen Petry Leanse, Leadership Coach bei Stanford University, die einige der größten und bekanntesten Führungpersönlichkeiten der Welt coachte) zu arbeiten, jedoch fiel ein Großteil der potenziellen Interviewpartner weg. Das Ganze hat meinen Zeitplan dann natürlich etwas durcheinander geworfen. Wer das Fifteen Seconds Festival kennt, weiß, dass die nächste große Festival Edition erst wieder im Juni stattfindet, was – ach Überraschung – ziemlich nah am Abgabetermin für die Mastearbeit ist, stattfinden wird. Manchmal spielt einem das Leben eben die falschen Karten – in diesem Falle seeeehr ungünstiges Timing – zu.
What I’m planning to do now.
Zwangsweise umgworfen, musste ich meinen Plan also etwas ändern. Ich hab‘ versucht, mich nochmals von allem Bestehenden, was ich die vergangenen Semester bearbeitet, recherchiert und untersucht habe, zu distanzieren, in mich zu gehen und mich irgendwie neu zu finden. Was mir gelungen ist. Ich habe viel darüber nachgedacht, wohinein ich neben meiner Arbeit mein Herzblut stecke, was mich wahnsinnig interessiert, fasziniert und glücklich macht. Man könnte meinen, es sei vielleicht nicht die beste Idee, eine Abschlussarbeit nach diesen Kriterien aufzubauen. Meine damalige Bachelorarbeit war ein Herzensprojekt. Das ich jederzeit wieder machen würde. Warum also nicht auch bei der Masterarbeit etwas tun, in das man einen Teil von sich selbst stecken kann. @Didi Mosbacher – wenn du bis hier her gelesen hast, erstmals meinen vollsten Respekt, dass du dich durch dieses Gedanken-Gerinnsel gekämpft hast – du erinnerst dich vielleicht noch an unsere allererstes Design & Research Meeting, in dem ich dir erzählt hab, dass ich mich wahnsinnig gerne dem Thema Editiorial Fotografie widmen, aber noch keine Ahnung habe, womit genau ich mich beschäftigen möchte. Jetzt weiß ich es. Ich merke einfach, dass ich immer wieder zu diesem Thema zurückkomme, es einen Großteil meiner Freizeit ausmacht und eben wie erwähnt wahnsinnig viel Faszination auf mich ausübt. Was genau ich geplant hab, werd ich im nächsten Blogpost beschreiben, so viel Geschreibe „taugt“ ja ohnehin keinem.