Minimalismus

 

Laszlo Moholy Nagy

Der Begriff Minimalismus

  • prägte 1965 der britische Philosoph und Kunstkritiker Richard Wollheim in seinem Essay Minimal Art (in: Art Magazine, Januar 1965)
  • Wichtig für die Begriffsbildung war auch Donald Judd, nach seinen Vorstellungen ging es darum, der Farbe eine plastische Form zu geben, um so in den Raum hinein zu wirken (vgl. Judds Artikel Specific Objects, 1965). Diese „Inszenierung“ in den Raum hinein hatte auch einen maßgeblichen Einfluss für die Entwicklung der postmodernen Konzept- und Aktionskunst im Gefolge des Minimalismus.

Bereiche von Minimalismus

 

Ziele

  • Trend Minimalismus im Grafikdesign und Fotografie
  • Bauhaus
  • Faszination, weniger ist mehr
  • Warum ist so wenig schön? (Konsumgesellschaft? )
  • „Übersichtlichkeits-/Ordnungsfreaks“
  • Zeitlosigkeit (Schnelllebigkeit?)
  • Reduktion, Starke Bilder, Spannung, Klarheit, Weißraum
  • Negative Seiten von Minimalismus?

Minimalismus – Lebensstil

  • Gegenbewegung zu Konsumwahn und Materialismus
  • Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft
  • durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen
  • auf das Wichtige im Leben konzentrieren
  • Zeit in Leidenschaften zu stecken, Träume verwirklichen
  • wenig zu besitzen heißt auch, sich um weniger kümmern zu müssen, mehr Platz, Zeit und Geld zu haben

 

Minimalismus als Kunstströmung

Merkmale der minimalistischen Kunst

  • strebt nach Objektivität, schematischer Klarheit, Logik und Entpersönlichung
  • Reduzieren auf einfache und übersichtliche, meist geometrische Grundstrukturen (sogenannte Primary Structures)
  • häufig in serieller Wiederholung, die industrielle Produktion wie auch der Einsatz von Fertigprodukten
    z. B. Stein- und Metallfliesen (Carl Andre), Neonröhren (Dan Flavin), Stahlrahmen (Donald Judd), oder die überdimensionale Vergrößerung (Ronald BladenTony Smith).
  • Minimalismus vorwiegend dreidimensionale Kunst
  • Architektur: Die Gebäude zeichnen sich beispielsweise durch serielle Reihungen, geometrische Primärformen oder eine glatte Oberflächengestaltung aus.

 

Minimalismus im Grafikdesign

https://medien-mittweida.de/der-minimalismus-design/

  • geringe Menge der Gestaltungselemente
  • Typografie: wenige, ausgewählte Schriften in wenigen Schriftschnitten genutzt
  • Farbgebung: Weißräume als wesentliche Elemente, meist Weiß, Schwarz oder Grautöne, die mit einer Signalfarbe als Hinweisfarbe („Eye-Catcher“) kombiniert werden.
  • Auf Fotos wird weitestgehend verzichtet
  • Anordnung der Elemente nach dem Rasterprinzip, Übersichtlichkeit
  • hohen Grad der Abstraktion
  • Auf Effekte wie Dreidimensionalität oder Farbverläufe wird verzichtet
  • Minimalismus als eine Denkschule:
    • größter Reiz zugleich ihr bedeutendstes Manko ist: Die funktionale, schlichte Reproduzierbarkeit.
    • im Printbereich sehr zuverlässig und fehlerresistent in der Produktion
    • Aber der Anspruch der Schlichtheit lässt bloß ein begrenztes Repertoire an Formen zu, wodurch auf Dauer Ähnlichkeiten kaum vermeidbar sind. —> Rechtsstreit von Apple und Samsung Ende 2012: In der Endkonsequenz gewann Apple den Prozess und konnte somit das Patent für abgerundete Ecken erstreiten.
  • Minimalismus im Einsatz
  • dort, wo er unübersichtliche, komplizierte Strukturen vereinfacht. neuartige Benutzeroberflächen
  • Benutzeroberflächen werden komplexer, die Bildschirme kleiner, die Möglichkeiten mehren sich.
  • Oberflächen müssen ein Höchstmaß an Benutzerfreundlichkeit (Usability) und Einfachheit (Simplicity) vermitteln
  • Orientierung und Übersichtlichkeit
  • Bei Applikationen oder Online-Shops wird die Übersichtlichkeit des Minimalismus weiter eine tragende Rolle spielen

Markenentwicklung mit Minimalismus

http://ben.design/minimalismus-design-konzept/

  • Menschen sind gewohnt in Bildern zu denken. Zu einem sichtbaren Symbol können wir leicht eine Beziehung aufbauen.
  • Minmalistisches Design bietet eine geeignete Projektionsfläche an. Es entsteht ein Interpretationsspielraum. Der Betrachter kann seine spezifischen Markenerlebnisse mit dem Design in eine Beziehung setzen. Er wird sich dadurch leichter an die Aussage und die mit dem Geschäft in Verbindung stehenden Details erinnern können.

Beispiel Google

  • immer mehr Elementevon der Oberfläche verschwinden. Inzwischen ist nur noch das Logo oberhalb der zentralen Suchfunktion sichtbar, alle anderen Elemente sind in Form von Piktogrammen dargestellt. Tatsächlich trägt das minimalistische Design zum Erfolg bei. Die Bounce-Rate der Suchmaschinen-Startseite sank allein in den letzten drei Monaten um fünf Prozent. Im Ranking der Suchmaschinen nach Google folgt Bing mit fast 90-prozentigem Abstand und einer deutlich detailreicheren Startseite:   
  • Es ist anzunehmen, dass Unternehmen und Marken nicht auf den zeitlosen Faktor des Minimalismus verzichten werden: Er sei in der Lage, Marken und Produkte am Leben zu halten. 

 

Minimalismus im Editorial Design

  • eine visuelle Idee
  • Löschen, nicht hinzufügen
  • Reduzieren!
  • Idee auf den Punkt bringen und klar leicht verständlich kommunizieren
  • schwieriger etwas wegzunehmen, als etwas hinzuzufügen
  • die feine Linie zwischen gut und fad, oder auf den Punkt gebracht und zu kompliziert
  • „I learnt that by being simple and straightforward with your message you can communicate effectively with a broad range of people.” http://www.creativebloq.com/news/why-minimalist-design-speaks-to-more-people Buch: „Make it now!“ – Burrill
  • “I prefer to print with a maximum of two colours, I think it keeps the message simple when there is the minimum of visual noise, that includes colour.”

 

Minimalismus in der Fotografie

  • Komposition, Gestaltraster
  • sehen lernen, auf das Essentielle konzentrieren
  • Geometrie, Linien, Farbe, Form, Muster
  • schaffen, dass es nicht langweilig sondern spannend ist
  • Leerraum

 

Neues Sehen Fotografie – Bauhaus

  • Perspektivenwechsel
  • Kunstfotografie
  • Beginn des 20. JH
  • dynamische Fotografie
  • Spiegelbild der Zeit, Fortschrittsoptimismus und Technikeuphorie

Fotografen

Alexander Rodtschenko radikaler Bruch mit der Kunstfotografie, fotografischer Blick soll revolutioniert werden, „neues Sehen“ soll die Gesellschaft und die Menschen verändern, Einsatz für Aufbau von neuen Strukturen

Irene Bayer Reine Fotografie, straight photography, neues Sehen – Fotografie

Paul Strand, Lucia Moholy, Andreas Feininger, Laszlo Moholy, Sol Lewitt

 

 

Dokus & Literatur

  • Minimalism – Netflix
  • Minimal Art : eine kritische Retrospektive Stemmrich, Gregor
  • Kries Mateo, Kugler Jolanthe (2015): Das Bauhaus #allesistdesign
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