Der Mensch kann durch die bildliche Darstellung auf haltbaren Medien die
Vergänglichkeit von Pflanzen und Tieren festhalten.
CHARLES DARWIN
Charles Robert war ein britischer Naturforscher. Er gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler. Die Ende 1831 begonnene und fast fünf Jahre andauernde Reise mit der HMS Beagle, die den jungen Darwin einmal um die Welt führte, war zugleich Schlüsselerlebnis und Grundlage für sein späteres Werk. Bereits 1838 entwarf Darwin seine Theorie der Anpassung an den Lebensraum durch Variation und natürliche Selektion und erklärte so die Entwicklung aller Organismen und ihre Aufspaltung in verschiedene Arten.
Es folgte Darwins Hauptwerk „On the Origin of Species“ (Über die Entstehung der Arten), das als streng naturwissenschaftliche Erklärung für die Diversität des Lebens die Grundlage der modernen Evolutionsbiologie bildet und einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der modernen Biologie darstellt. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege für seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch natürliche Selektion im Laufe langer Zeiträume verändern (Bsp. Darwinfinken) und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise hatte Darwin Belege für seine später als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt.
ERNST HAECKEL
Ernst Heinrich Philipp August Haeckel war ein deutscher Mediziner, Zoologe, Philosoph und Freidenker, der die Ideen von Charles Darwin zu einer speziellen Abstammungslehre ausbaute.
Zu einem seiner Lebenswerke zählt das Buch „Kunstformen der Natur“ . Haeckel sah die Biologie in vielem mit der Kunst verwandt. Seine künstlerische Begabung wurde durch Symmetrien in der Natur stark angesprochen, unter anderem der von Einzellern wie den Radiolarien. Schon in seinen wissenschaftlichen Monographien hatte Haeckel die biologische Welt in eindrucksvoller Schönheit dargestellt. Seine populären Kunstformen der Natur, die er von 1899 bis 1904 in mehreren Heften veröffentlichte, gehörten in den Haushalt eines jeden Bildungsbürgers. Besondere Berühmtheit erlangten seine Abbildungen von Planktonorganismen und Quallen. Haeckels Darstellungen beeinflussten die Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Im Zuge meiner Recherche war ich auf der Suche nach dem „Anfang“ der botanischen Aufzeichnungen, also nach sehr veralteten Illustrationen auf haltbaren Medien. Dabei stieß ich auf das sogenannte „Voynich Manuskript“.
VOYNICH MANUSKRIPT
Um das Jahr 1500 entstand das bis heute am meisten diskutierte Objekt in der Geschichte der Kryptographie: das Voynich-Manuskript. Es handelt sich dabei um ein 224 Seiten starkes Buch, das in einer unbekannten Schrift verfasst ist. Im Manuskript vorhandene Abbildungen erinnern an botanische, anatomische und astronomische Zusammenhänge und wurden mit Sorgfalt gezeichnet. Statistische Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich dabei nicht um ein in einer natürlichen Sprache verfasstes Buch handelt, sondern dass eine Verschlüsselung vorliegt. Bis heute ist diese Verschlüsselung nicht gelöst.
Da der Text nicht gelesen werden kann, lässt sich eine Gliederung des Inhalts nur auf die Art der Illustrationen stützen. Das Manuskript enthält eine große Zahl von Abbildungen, die in Tinte ausgeführt und nachträglich koloriert wurden. Die Abbildungen entstanden offenbar vor der Niederschrift des Textes, der sich der Form der Abbildungen anpasst und sie umfließt.
Vermutungen über den Inhalt der Abschnitte sind insofern mit Unsicherheiten behaftet, als der kontextuell-ideengeschichtliche Hintergrund unsicher bis unbekannt ist. Die Abbildung eines Löwen in einem Buch über Tierkunde ist beispielsweise ganz anders zu deuten als in einer Sammlung von Fabeln oder in einem alchemistischen Werk. Der sogenannte „balneologische“ Abschnitt etwa enthält zahlreiche Abbildungen nackter Frauen in Wannen (oder vielleicht auch Teichen), die durch komplexe Röhrensysteme miteinander verbunden sind. Je nach Kontext könnten hier dargestellt sein:
- schlicht badende Frauen,
- menschliche (Fortpflanzungs-)Organe,
- Wein kelternde Frauen,
- Seelen auf Wanderschaft
- oder etwas ganz anderes.
Voynich-Alphabet
Der Text insgesamt umfasst etwa 170.000 einzelne Glyphen. Da bei manchen Glyphen nicht klar ist, ob sie Repräsentationen eigenständiger Zeichen oder Ligaturen mehrerer Zeichen sind und ob Variationen einzelner Glyphen unterschiedliche Zeichen repräsentieren (wie z. B. „1“ und „l“ in der lateinischen Schrift) oder ob es sich um Formvarianten eines Zeichens handelt, kann das dem Voynich-Text zugrundeliegende Alphabet nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Insgesamt scheint der Text mit einem Alphabet von 20 bis 30 Zeichen weitestgehend dargestellt werden zu können. Zu diesem Alphabet wurde auch eine entsprechende Computerschrift (EVA Hand 1) entwickelt, mit der die Darstellung transkribierter Voynich-Texte auf dem Computer vereinfacht wird.
Durch das Mysterium dieses bis heute nicht entzifferten Werkes fand ich zu einem weiteren, aber viel aktuellerem Buch, dem „Codex Seraphinanus“. Ebenfalls stieß ich auf ein älteres Manuskript, den „Codex Rohonczi“.
CODEX SERAPHINANUS
Der Codex Seraphinianus ist ein Künstlerbuch des italienischen Architekten, Industriedesigners und Künstlers Luigi Serafini, welches er in 30 Monaten zwischen 1976 und 1978 geschrieben und illustriert hat. Es umfasst, etwa 360 Seiten, und scheint eine illustrierte Enzyklopädie aus einer anderen, fremdartigen Welt zu sein. Der Text ist in einer Phantasiesprache mit erfundenen Schriftzeichen gedruckt und mit farbigen, surrealistischen und detailgenauen Illustrationen üppig ausgestattet. Es erinnert in seinem Aussehen an das Voynich-Manuskript, der Leser assoziiert Schriften untergegangener Kulturen, die für uns nicht mehr lesbar sind.
Aufbau
Das Buch behandelt, wenn man aus den Bildern folgert, in 11 Kapiteln vermutlich folgende Themen:
- Die Flora der unbekannten Welt, darunter migrierende Bäume oder solche, die in Form von Stühlen wachsen, Gebrauchsgegenstände ausbilden u.s.w.
- Die Fauna: Lebewesen, die denen auf unserer Erde ähneln, aus Haushaltsgeräten bestehen oder merkwürdige Mimikry betreiben.
- Andere zweibeinige Lebensformen und deren Lebensraum, davon einige mit vermutlich politischer Bedeutung und solche, die zu Raubkatzen mutieren.
- Merkwürdige Teilchen und Partikeln, vermutlich die Physik der phantastischen Welt.
- Bizarre Maschinen und Fahrzeuge
- Humanoide Lebewesen, deren Subspezies, Ethnien, und deren Verhalten, sogar mit Rädern statt Füßen und Untote.
- Wahrscheinlich eine Auflistung von historischen Persönlichkeiten und deren Lebensdaten, Skelette, ehemalige Potentaten sowie eine Darstellung von Kriegen und politischen Bräuchen.
- Hier wird die Schrift, die im ganzen Codex Anwendung findet, behandelt, vermutlich auch die Sprache, Aussprache und Grammatik.
- Speisen und deren Zubereitung, die kultische Verehrung von Kühlschränken, absonderliche Kleidungsstücke und vermutlich der Kontext, in welchem diese getragen werden.
- Spielkarten, Spiele, Sportarten und religiös anmutende Handlungen.
- Die Architektur der fremden Welt; es werden gewagte Gebäude gezeigt, die sogar zwischen zwei Abgründen hängen.
Schrift des Codex
Die Schrift und Sprache, in welcher der Codex verfasst ist, konnte bis heute nicht enträtselt werden. Die Schrift ähnelt einer Kursiven, sie scheint geschrieben in der Richtung von links nach rechts, in waagerechten Zeilen von oben nach unten, und sie hat Ober- und Unterlängen.
In einem Gespräch der Oxford University Society of Bibliophiles vom 8. Mai 2009 sagte Serafini, dass die Schrift des Codex asemisch sei, und dass seine Erfahrung beim Schreiben der beim „automatischen Schreiben“ gleiche, und dass er durch sein Alphabet erreichen wolle, …
… dass der Leser dieselben Empfindungen erlebe wie Kinder, die vor Büchern sitzen, die sie noch nicht lesen können, von denen sie aber wissen, dass sie für Erwachsene Sinn haben.
CODEX ROHONCZI
Der Codex Rohonczi, benannt nach der ehemals westungarischen Stadt Rohonc (heute: Rechnitz, Österreich), ist ein aus 448 Seiten bestehendes Manuskript, das 87 Illustrationen enthält. Die Herkunft der Handschrift ist unbekannt, ebenso wie die Schrift und die Sprache, in der sie verfasst ist. Die Anzahl der darin verwendeten Schriftzeichen ist mit mindestens 150 etwa sechs- bis achtmal so groß wie das deutsche (bzw. lateinische) Alphabet mit seinen 26 Grundbuchstaben. Es wurden verschiedene Entzifferungsversuche unternommen.
Der Codex Rohonczi ist ein Buch bestehend aus 224 Blättern mit 448 Seiten im Format 12×10 cm. Jede Seite ist mit neun bis vierzehn Zeilen beschrieben. Das Material der Blätter ist eine Papiersorte, die im frühen 16. Jahrhundert in Norditalien üblich war. Einige Seiten weisen ein Wasserzeichen in Form eines eingekreisten Ankers unter einem sechsstrahligen Stern auf. Jüngere Erkenntnisse deuten auf einen Herstellungsort in der Republik Venedig hin, was frühere Vermutungen über eine Entstehung vor dem Mittelalter entkräftet.
Die Schreibrichtung ist Objekt von Diskussionen. Die erkennbare Rechtsbündigkeit der Zeilen könnte darauf hindeuten, dass der Text von rechts nach links zu lesen ist. Ebenso könnte jede zweite Seite ‚über Kopf‘ eingebunden worden sein (dies wird jedoch durch die Ausrichtung einiger Zeichnungen angezweifelt). Auf insgesamt 87 Seiten finden sich neben dem Text auch Miniaturzeichnungen in schwarz-weiß. Im Gegensatz zum Voynich-Manuskript sind nach Klaus Schmeh „die Motive in den meisten Fällen identifizierbar“: biblische Szenen und Figuren, v. a. des Neuen Testaments, wie die Weisen aus dem Morgenland (Heilige Drei Könige) im Stall zu Bethlehem, Jesu Einzug in Jerusalem seine Verurteilung durch Pontius Pilatus und die Kreuzigung Jesu.
Durch das Beschäftigen mit diesen unglaublichen Werken informierte ich mich dahingehend mit Verschlüsselungsmethodik und Kryptografie.
KRYPTOGRAPHIE
Kryptographie bezeichnet die Verschlüsselung geheimer Daten und hat, zum Beispiel als Geheimschrift, die Geheimhaltung einer schriftlichen Nachricht zum Ziel. Die Geschichte der Kryptographie kann man in drei Epochen aufteilen. In der ersten Epoche wurde per Hand (zum Beispiel mit Zettel und Stift oder auch mit mechanischen Scheiben) verschlüsselt, in der zweiten (etwa 1920 bis 1970) wurden spezielle Maschinen verwendet, in der dritten (etwa seit 1970) übernahm der Computer eine zentrale Rolle. Die Kryptoanalyse bildet das ergänzende Gegenstück zur Kryptographie. Dabei werden Methoden erforscht, um kryptographische Verfahren zu analysieren oder zu brechen (Entzifferung). Kryptographie und Kryptoanalyse sind Teilgebiete der Kryptologie.
Kryptogramm
Geheimtext (auch Chiffrat, Chiffre, Chiffretext, Ciphertext, Kryptogramm, Kryptotext oder Schlüsseltext) wird in der Kryptographie ein Text genannt, der durch Verschlüsselung mithilfe eines kryptographischen Verfahrens und unter Verwendung eines Schlüssels derart verändert wurde, dass es ohne weiteres nicht mehr möglich ist, seinen Inhalt zu verstehen. Mithilfe des geheimen Schlüssels kann der Geheimtext wieder in den ursprünglichen Klartext zurückgewandelt werden. Dies nennt man Entschlüsselung. Gelingt es einem unbefugten Angreifer ohne Kenntnis des Schlüssels, dem Geheimtext den ursprünglichen Klartext abzuringen, also den Geheimtext zu brechen, so nennt man es Entzifferung.
Heutzutage bezeichnet ein Kryptogramm oder auch Alphametik ein Mathematisches Rätsel. Es ist eine mathematische Gleichung oder ein Gleichungssystem unbekannter Zahlen, deren Ziffern durch Buchstaben ersetzt wurden. Das Ziel ist, den Wert jedes Buchstabens zu finden. Die Gleichungen basieren dabei gewöhnlich auf einfachen arithmetischen Operationen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division. Ein Symbolrätsel, bei dem nicht alphabetische Symbole anstelle von Buchstaben verwendet werden, wird allgemein auch als Kryptogramm bezeichnet.
Und zuletzt: Ausgehend von Symbol- oder Texträtseln fand ich ebenso dieses interessante Video mit dem Thema urzeitlicher Symbole in Höhlen:
Quellen
Ernst Haeckel
Die Kunstformen der Natur
Codex Seraphinianus
Codes Seraphinianus – das seltsamste Buch der Welt
Fotografien des Codex Seraphinianus
Geschichte der Kryptografie
Kryptografie – Definition
Geheimtext
Kryptogramm
Top-25 der ungelösten Verschlüsselungen