Generative Typografie

Typografische Experimente

Interaktive Schriftexperimente

Die kreativen, individuellen sowie interaktiven Glyphen des Designers, Daniel Kuhnlein, üben eine besondere Faszination auf den Betrachter aus. Die mit Hilfe von HTML, CSS und Javascript erstellten Animationen laden, gerade in Verbindung mit Musik, zu sehr schönen Assoziationsspielen ein.

Beispiel 1

 

 

 

 

 

Hier wird das  Linienskellett der Buchstaben in zweifacher Ausführung gerendert,  die Punkte versetzt  und anschließend miteinander verbunden.

Beispiel 2

Ein rotierendes Rechteck wird entlang des Buchstabenskeletts bewegt und zeichnet währenddessen x-fache Kopien des Rechtecks. Sie erhalten ihre Individualität durch die Variation des Rechtecks und durch den Rotationsversatz.

Beispiel 3

Erzeugt wird eine  Pixelfont, die den Betrachter in ein unendliches Alphabet eintauchen lässt. Die Typo ist auf einem quadratischen Raster von 5×5 Pixeln aufgebaut. Es zeigt eine Animation auf den jeweils folgenden Iterationsschritt eines zufällig gewählten Pixels.

Buchstaben im Prozess

Ziel dieses Projekts war es eine unendliche Auswahl an Buchstabenformen zu generieren, welche die unterschiedlichen Stadien des Prozesses darstellen.  Zu jedem Buchstaben wurde eine Applikation programmiert, die es ermöglicht, zu jedem beliebigen Zeitpunkt, ein Standbild des  Zustands zu generieren. So wird das Publikum aktiv in den Schaffensprozess mit eingebunden, da zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Formen des Buchstabens generiert werden können.

 

Licht und Schatten Spiel

Dieses Typografische „Graffiti“ macht sich die Sonne zu Nutze und projiziert die Nachricht, durch den entstehenden Schatten, an die Fassade.

Der indische Straßenkünstler Daku gibt der strahlend weißen Fassade dadurch eine völlig neue Perspektive. Durch die Positionsänderung der Sonne scheint die Schrift regelrecht zu wandern. Zuerst erscheinen sie lediglich kursiv, bis sie sich letztendlich komplett in die andere Richtung neigt und mit dem verschwinden der Sonne ebenfalls nicht mehr zu sehen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

'Time changes everything' by DAKU

'Time changes everything' by DAKUThis typographic piece by DAKU ingeniously visualises the concept of time by playing with letters and shadows. The oldest forms of measuring time were sundials used by the Egyptians as early as 1500 BC, and this piece takes that concept to a whole new level.By mounting several words on the wall which cast an evolving shadow through the day, the artist speaks metaphorically of all the things in life which change over time. The words highlighted in this piece not only speak of the nature of our lives but also the ephemeral nature of street art – which is constantly changing.Every day, throughout the year, this piece will come alive between 09:30 AM to 14:30 PM, after which it will disappear with the fading Sun. The best time to view the wall is at 12:00 (noon) when the shadow falls directly on the wall making the words clearly legible. As time passes, the slant of the shadow increases making them slowly fade away as the sun sets.Please note: The work will NOT be visible between 15th May to 15th August as there won't be any shadow on the wall. Video by Pranav Gohil and Akshat Nauriyal

Posted by St+art India on Freitag, 8. April 2016

Experimentelles Alphabet verschiedenster Materialität

Tobin Smith hat ein typografisches Experiment, unter Verwendung verschiedener Materialien, erschaffen. Er experimentiert auf mehreren Ebenen von Perspektive, Skala, über Farbe bis hin zu Licht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„We don´t work – we play“

Ziel dieses Experiment war es, den Satz „We don´t work – we play“ typografisch in Szene zu setzten. Dazu hatten vier Designstudenten, der international School of Design in Köln, aufgerufen. Materialität, Methodik usw. war den Teilnehmern völlig selbst überlassen. Es konnten Grafiken, Fotografien oder Videos eingereicht werden. Die ganze Sammlung der Teilnehmer wurde anschließend in Köln ausgestellt.

 

 

 

Typografische Experimente im öffentlichen Raum

Der Künstler David Billy veröffentlicht einige typografische Experimente im öffentlichen Raum in Brooklyn. Hierbei verwendet er Tape und Luftballons. Der Künstler möchte durch seine Arbeit ganz alltägliche Szenen wieder in den Focus des Betrachters rücken. Er erhofft sich von seiner Darstellung, dass die Menschen ihre Umgebung wieder genauer wahrnehmen und Gegenstände, die sie in ihrem alltäglichen Leben als selbstverständlich hinnehmen, wieder mehr schätzen. Er möchte sie mit ein wenig der fantastischen Surrealität versehen, die man auch in seinen sonstigen Projekten finden kann.

 

Virtuell erstellte Typografie Experimente

Coralet

“ Coralet“ ist ein typografisches Experiment von Oliver Latta. Die Buchstaben haben die Struktur und Farbe einer Koralle. Der Designer hat nicht nur eine Font nach dem Vorbild des Ökosystems erstellt, sondern hat diese auch noch mit Animationen versehen, wobei sich die einzelnen Buchstaben aus undefinierbaren Korallenformen entwickeln.

 

Type – Cycle

Die von Marcel Piekarski entwickelte Schrift, zeigt dreidimensionale Buchstaben, welche mit Fahrradteilen kombiniert wurden. Die Teile fügen sich harmonisch in die Formen der Buchstaben ein.

 

Flüssige Typografie

Diese Typografie stammt von dem russischen Designers Ruslan Khasanov. Die Inspiration des Designers stammt von dem Entwurf eines Weinlogos. Dabei verwendete er Tinte auf nassem Papier, um so den Effect von verschwimmender Tinte zu erlangen. Durch Zufall entdeckte er, beim waschen seines Pinsels, dass das Schreiben mit dem Pinsel auf dem nassen Waschbecken einen außergewöhnlichen Effekt hatte. Schwarze Schlieren entfalteten sich malerisch in die unterschiedlichsten grau Töne. In vier Tagen fotografierte der Designer mehr als 600 Buchstaben. Mit einer Hand zeichnete er die Buchstaben, mit der anderen schoss er die Fotos. Im Nachhinein bearbeitete er die Farbgebung und einzelne Details in Photoshop.

Für mich sieht seine Typografie fast so aus als würde sie in Flammen aufgehen.

 

 

Eigene Experimente

Im Zuge der Auseinandersetzung mit experimentellen Schriften war ich nun doch auch neugierig auf den fast schon wieder vergangenen Trend des Handletterings. Man sieht es momentan wirklich überall, Instagram, Pinterest,  alles ist voll mit dieser Art des Schreibens. „Handlettering“ ist die Kunst Buchstaben von Hand zu zeichnen. Dabei werden die Buchstaben nicht einfach nur in einem Fluss geschrieben, sondern jeder Buchstabe wird einzeln gezeichnet und in den meisten Fällen werden Schriftzüge auch noch mit Verzierungen versehen. Hierbei ähnelt es auch sehr der Kalligraphie, wobei diese allerdings mit Tinte und Feder gezeichnet wird.

Mit ein paar Freundinnen habe ich also einmal so einen handlettering Kurs besucht. Im großen und Ganzen ist es sehr simpel und der einzige Vorteil für mich persönlich ist, dass man bei dem Kurs die Vorlageblätter zum Üben bekommt. Diese Übungsblätter (siehe Foto) werden dann im Kurs nachgezeichnet. Wir haben hauptsächlich mit dem Brushpen und mit Fineliner gearbeitet. Das Arbeiten mit dem Brushpen erfordert ein wenig Übung, aber man gewöhnt sich recht schnell daran.

Mein Fazit des ganzen ist, dass handlettering letztenendes einfach sehr viel Übung erfordert. Ich glaube, wenn man das Grundprinzip mal raus hat, kann dieser verkomerzialisierte Trend durchaus mit eigener Kreativität innovativ, neu interpretiert werden. Eigene Variationen und Abwandlungen sollten sich sehr einfach bewerkstelligen lassen. Es ist auf jeden Fall eine sehr meditative Tätigkeit und absolut entspannend.

Kinetische Typografie

Frage: Geht es bei Typografie wirklich immer um Lesbarkeit? Oder geht es mehr um Gestaltung und Emotionalität?

Kinetische Typographie ist ein animierter Text, d.h. statischer Text wird in Bewegung versetzt.  Diese Technik stellt einen großen Vorteil für Webdesign dar. Außerdem werden Buchstaben in einen völlig neuen Kontext gebracht, gerade in Verbindung mit Musik. Emotionalität kann somit nicht nur durch den Inhalt des Wortes transportiert werden, sondern auch durch dessen Darstellung.

Spielerische Typografie

Bei diesem Typografie Experiment wird die Typografie sehr spielerisch genutzt und verschiedene Metaphoren werden mit sehr einfachen Mitteln, der kinetischen Typografie, dargestellt. Bei diesem Beispiel wurde mit einer alten Smith Corona Galaxie Deluxe Schreibmaschine gearbeitet. Die Animation von Greg Condon heißt „Desillusionment of 10 Point Font“.

 

Typografie als Kunst

Grafik Designer Ebon Heath erstellt komplexe Strukturen aus Typografie. Seine  Skulpturen sollen die Typografie von ihrer Zweidimensionalität „befreien“, wie er es beschreibt. Sie sollen Schrift die Möglichkeit geben, ihren einzigartigen Inhalt,  im dreidimensionalen Raum ausleben zu können. Jeder Textinhalt hat eine bestimmte Bedeutung, meist sind die Texte vom Künstler selbst geschrieben und beziehen sich auf den Ort der Struktur.  Wörter werden zu expressiven Formen, die vielmehr ein Konzept darstellen, das erfahrbar gemacht werden soll,  als auf die traditionelle Weise in einem Buch gelesen zu werden. Der Künstler hat unendlich viele Zeichnungen, Renderings,  Animationen u.Ä angefertigt, um die Unterkonstruktion für diese neue Form physischer Typografie zu finden. Sein Ergebnis waren vier Raster für die Organisation der Schrift. Der Kegel, der Streifen, die Linie und der Kreis. Bei traditioneller Typografie schaffen Raster die Randbedingungen, die die Einheitlichkeit und Flexibilität,  eines prägnanten visuellen Rhythmuses, erst möglich machen.  Genauso helfen sie aber auch im physikalischen Raum und können als Netze, oder architektonische Konstrukte genutzt werden, um die Schrift zu stützen oder sie zum Teil der Konstruktion zu machen. Die Skulpturen  verlassen  jedoch nicht nur den zweidimensionalen Raum, auch Bewegung wird zum in diesem Fall zum Gestaltungselement. Der Zuschauer bekommt die Möglichkeit Typografie aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben.

            

„Handgemachte Typografie“

„Handgemachte Typografie“ ist ein typografisches Experiment der Designerin Wien-Min-Liao in dem, aus auf ihrer Hand gezeichnete Formen, durch Gesten Buchstaben werden. Jedoch können die gemalten Formen nicht nur einen Buchstaben darstellen, sonder können durch die routinierten Handbewegungen der Künstlerin auch abgewandelt werden in die verschiedenen Varianten des Buchstaben. Teilweise können sogar unterschiedliche Schriftstile dargestellt werden. (Italic)

 

 

 

 

 

 

 

 

Neue Möglichkeiten der Typografie im modernen Zeitalter

Spector

Jetzt gibt es Shazam für Typografie! Grafikdesignerin Fiona O’Leary entwickelte den Spector. Mit diesem kleinen Gerät lässt sich ganz einfach feststellen um welche Schriftart es sich handelt. Darüber hinaus kann es die Farbe, sowohl in CMYK- als auch in RGB-Werten anzeigen und auch die Schriftgröße ermitteln.

Entstanden ist das Projekt tatsächlich aus Verzweiflung, da die Entwürfe im Druck immer etwas anders herauskamen als man es sich am Computerbildschirm vorgestellt hat. Nutzt man Spector zuhause, kann das Gerät die erkannte Schrift dank einem Indesign-Plugin direkt auf einen markierten Text übertragen.  Das Gadget speichert bis zu 20 Schriften, die dann später am Rechner identifiziert und übertragen werden können.

Das Projekt ist zunächst nur ein Prototyp, der im Rahmen einer Masterarbeit entstanden ist, soll aber in den nächsten zwei Jahren weiter entwickelt werden und dann auf Kickstarter gesetzt werden.

Ich persönlich finde diese Entwicklung sehr spannend, vor allem wenn man diesen Gedanken weiter spinnt und ausweitet auf beispielsweise eine App. Eine Applikation die, wie Shazam, uns die Schriftart, Größe und Farbe angeben kann, wäre wahrscheinlich jedem Gestalter eine unglaubliche Hilfe.

 

 

 

 

 

 

Quellen:

https://www.standardabweichung.de/design/projekte

http://www.open2type.org

http://blog.uvagroup.com/2014/06/kinetische-typographie-die-fliegenden-woerter/

http://www.listeningwithmyeyes.com/Sculpture

http://www.listeningwithmyeyes.com/About

http://eyespired.nl/typografie-alfabet

https://page-online.de/typografie/typo-experimente-we-don-t-work-we-play/

https://t3n.de/news/shazam-fuer-schriftarten-gadget-722688/

https://tv.booooooom.com/2017/05/21/animation-disillusionment-of-10-point-font-by-greg-condon/

http://eyespired.nl/typografie-schaduw-street-art

http://rebelart.net/d-billy-urbane-typo-experimente/00615/

https://dbilly.com

http://theinspirationgrid.com/coral-inspired-typography-by-oliver-latta/

http://theinspirationgrid.com/type-cycle-creative-typography-by-marcel-piekarski/

http://theinspirationgrid.com/au-revoir-type-liquid-typography-by-ruslan-khasanov/

http://www.typeroom.eu/article/ruslan-khasanovs-typographic-art-can-make-even-vladimir-putin-melt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.