Verschiedenste Daten zu sammeln ist an und für sich nichts neues. Der Arzt John Snow kam bereits im Jahre 1854 auf die Idee, die Wohnorte aller Londoner Cholerakranken auf einer Landkarte einzuzeichnen. Er erkannte recht rasch eine Häufung in der Nähe eines bestimmten Brunnens. Als jener gesperrt wurde, nahm auch die Epidemie ab.1 Ein halbphilosophischer Exkurs.
Was heute von damals unterscheidet, sind Dimensionen. Und zwar die der Datenmengen. Komplexe, sich ständig erneuern- und erweiternde, zahlreiche Aspekte unsere Umwelt und unseres Lebens umfassende Aufzeichnungen von Daten. Berge, die so groß sind, dass sie mit herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung eben nicht mehr verarbeitet werden können.2
Daten, Daten, Daten
Der Stand der Technologie macht es möglich, unsere Umwelt besser zu vermessen, als je zu vor, wir geben über soziale Medien mehr Auskunft denn je über unsere Interessen, Vorlieben, alltägliche Situationen, Entscheidungen. Unser Verkehr wird über Kameras, Magnetfeld- und Drucksensoren erfasst, unser Kaufverhalten mittels Kunden- sowie Kreditkarten und Apps. Der schneidende Punkt hierbei ist jener des Schlüsse Ziehens über menschliches Verhalten aus genau diesen Datenbergen.3
„In der Verknüpfung von Datensätzen, wissenschaftlichen Methoden
und fragwürdigen Schlussfolgerungen – liegt der Knackpunkt der Frage,
welche Rahmenbedingungen, Regeln und Gesetze für Big Data gelten sollen:
Welche Daten, die ursprünglich nicht mit einem gemeinsamen Ziel im gleichen Zusammenhang
erhoben wurden, müssen/dürfen/können/sollen/wollen gemeinsam mit welchen
Werkzeugen ausgewertet werden?“4
Es stellt sich die Fragen, inwieweit aus Analysen abgeleitete Ergebnisse tatsächlich wirklich zuverlässig genug sind, davon Entscheidungen abzuleiten.
Die Rolle von Big Data gewinnt vor allem in Smart Cities immer mehr an Bedeutung
„Big Data ist heute eine lebende Versuchsanordnung, die alle Lebensbereiche betrifft und zu der Forschung, Wirtschaft, Politik, Medien und jeder einzelne Mensch alltäglich beitragen. Dies bedeutet auch, dass die sozialen und politischen Umwälzungen, die sich daraus ergeben können, genau dann bewältigt werden, wenn sich alle mit dem Thema angemessen auseinandersetzen und nicht einfach zwischen den beiden extremen Bildern wählen, die die öffentliche Diskussion zu Big Data prägen.“5
Quellen
1 Vgl. http://science.orf.at/stories/2790516/
2 Vgl. http://science.orf.at/stories/2790516/
3 Vgl. http://science.orf.at/stories/2790516/
4 http://science.orf.at/stories/2790516/
5 http://science.orf.at/stories/2790516/
Literatur
Inscribing A Square: Urban Data As Public Space
Network Science. Albert-László Barabási