Das Aufbereiten der eigenen Marke ist natürlich kein standardisierter Vorgang und schon hier gibt es sehr viel Potenzial zur Individualisierung.
Allerdings wird dies natürlich von allen praktiziert und bekannte Vorgehensweisen bereits nahe zu perfekt umgesetzt.
Ich möchte mich in meiner Masterarbeit natürlich auch mit dem Grundstein der Erarbeitung einer eigenen Marke auseinander setzten, allerdings möchte ich gleichzeitig einen Weg finden wie man aus der Masse an Designern heute noch signifikant hervorstechen kann. Was macht einen wirklich Individuell und wie bleibt man nachhaltig im Gedächtnis.
Zu diesem Zweck habe ich mich erstmal auf die Suche nach herausragenden Beispielen gemacht.
Beispiele
Zwei Beispiele die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind, waren zwei Designer/Künstler, die ihre Arbeiten auf der letztjährigen Tocame vorgestellt haben.
- Baugasm
- Mr. Bingo
Vasjen Katro entwarf 365 Tage, also über ein Jahr hinweg, jeden Tag ein Poster.
https://www.behance.net/gallery/50411735/Baugasm-365-Posters
Es ging darum sich selbst heraus zu fordern und natürlich seine persönlichen Skills in den Programmen aus zu bauen und zu verbessern.
Als Kanal wählte er hierzu Instagram (nicht ausschließlich, jedoch als Hauptmedium).
Die ersten Poster dieser Reihe hatten ca. um die 300-500 Likes auf Instagram, das Video zu seinem letzten Poster hat bereits 24.917 Aufrufe.
Links also das erste Poster und rechts das letzte. Schon allein an der Anzahl der Likes zeigt sich, wie man mit einer außergewöhnlichen Aktion wie dieser die Aufmerksamkeit der kreativ Szene bekommen kann. Doch es generiert nicht nur Follower etc. es stärkt auch das Können des Künstlers, fordert ihn heraus. Auch diese Form der Selbstherausforderung und Hingabe erreicht natürlich die Emotionen der Leute und fasziniert sie.
Mein zweites Beispiel Mr. Bingo, Illustrator, Künstler und Sprecher wohnhaft in London.
Das Konzept seiner einschlagenden Idee ist so simpel wie genial. Der begeisterte Postkarten Sammler kam eines Abends in seinem Atelier auf die Idee eine Postkarte mit einem anstößigen Inhalt zu Illustrieren. Dabei bezieht sich die Nachricht auf niemand bestimmten und soll auch niemanden explizit angreifen. Lediglich umfasst sie eine lustig gemeinte, kleine Gemeinheit.
Aus einer Laune heraus postet er: „I will send a postcard with an offensive message on to the first person who replies to this“, innerhalb von ein paar Minuten antwortete um die 50 Leute auf diesen Post, der Gewinner „Jonathan Hopkins from Forest Hill“. Dieser erhielt also in den darauf folgenden Tagen die folgende Postkarte: ‘Fuck you Jonathan, fuck you and fuck your shit legs’
Durch die Veröffentlichung dieses Fotos im Internet, begeisterten sich Leute überall für das Konzept, verbal über das Medium einer Postkarte beleidigt zu werden und Mr. Bingo erhielt Aufträge von Leuten die gerne solche Postkarten an andere verschicken wollten. Wegen zu hoher Nachfrage wurde das Portal schließlich geschlossen und seit dem 9 mal wieder geöffnet. Jedesmal musste es nach Minuten wegen zu hoher Nachfrage wieder geschlossen werden.
Später startete Mr. Bingo ein selbst gerapptes Kick Starter Video, um ein Buch aus allen gesammelten Hate mails zu finanzieren.
Beide Ideen generierten ein großes Publikum und stechen aus der Masse hervor. Beide bestechen durch ihr innovation und Kreativität, obwohl sie zwei komplett unterschiedliche Ansätze verfolgen. Aber auf jeden Fall haben sie die beiden Künstler größer und bekannter gemacht und ihre eigene „Marke“ deutlich aufgewertet.
Bei meiner weiteren Recherche möchte ich gerne noch mehr solche Breispiele finden und herausfinden, was kreative Leute begeistert.
Quellen:
https://www.behance.net/gallery/50411735/Baugasm-365-Posters
