Der potenzielle Anreiz, warum sich das Podcasten nicht nur als Hobby lohnt, sondern tatsächlich auch einen monetären Wert hat, wurde im letzten Artikel beleuchtet. Doch inwieweit ist das Medium für die Nutzer sinnvoll? Dazu wurde bereits 2007 eine Onlinestudie durchgeführt, um Antworten auf die wichtigsten Fragen des Nutzungsverhaltens von Podcast-Hörern zu finden.
Bei der Umfrage handelt es sich um eine Stichprobe, die nicht zufällig ausgewählt worden ist. Lediglich die Leute, die auch tatsächlich Podcasts hören, kamen dazu in Frage, weshalb eine gewisse Vorauswahl wichtig war. Auch sind alle Ergebnisse unter Vorbehalt zu betrachten, da zu diesem Zeitpunkt noch kein Paralleltest durchgeführt worden ist, der die Angaben verifizieren könnte. Um jedoch einen kleinen Überblick zu bekommen, ist die Studie definitiv hilfreich.
Wer nutzt Podcasts?
Insgesamt haben sich 8 Cluster ergeben, die jeweils einen Podcast-Typ beschreiben. Um darüber nicht den Überblick zu verlieren, wurden diese in 3 Gruppen eingeteilt. Es gibt den Anfänger, den Gelegenheitsnutzer bis hin zum Experten, gemessen daran, wie viel Erfahrung der Betroffene mit den Podcasts gesammelt hat und wie häufig, im Vergleich mit anderen Medien, dieses gehört wird.
Von den insgesamt 100 Teilnehmern war der Großteil zwischen 16-45 Jahren. Die Zahlen haben sich seit 2007 nicht groß verändert, wie die ARD-ZDF-Onlinestudie von 2017 zeigt. Die absolute Anzahl mag gestiegen sein, doch der Großteil der Podcast-Hörer (26,5 %), ist zwischen 14-29 Jahre alt, während der zweitgrößte Anteil (16,2 %), 30-49 Jahre alt sind. Auch finden sich noch immer mehr Männer als Frauen unter der Zuhörerschaft.
Wie werden Podcasts genutzt?
Die Nutzung ist von Typ zu Typ unterschiedlich – mal wird es nebenbei gehört, dann aber auch exklusiv, woraus gefolgert werden kann, dass es sich nicht nur um ein reines „Nebenbei-Medium“ handelt, wie es zum Beispiel dem Radio nachgesagt wird. Im Durschnitt ist die häufigste Nutzungssituation, das abendliche Podcast Hören zu Hause an einem Werktag.
Was wird an Podcasts geschätzt?
Hier ist das Ergebnis einerseits vorhersehbar, andererseits aber auch überraschend. Die kostenlose Verfügbarkeit und Unabhängigkeit von Sendezeiten wurde besonders geschätzt. Die Ortsunabhängigkeit wurde allerdings vom Großteil als meist nicht so wichtig eingestuft. In der Theorie ist das ein nicht zu verachtender Vorteil, doch gerade, wenn man sich die Nutzungssituation anschaut, macht dieses Ergebnis Sinn – wer nur zu Hause hört, muss nicht mobil sein.
Die Frage, was genau gehört wurde, ließ sich auf drei wichtige Kategorien herunterbrechen – die Unterhaltung, das Lernen und der Erhalt von aktuellen Informationen.
Wie fällt der Vergleich mit anderen Medien aus?
Schaut man sich die subjektive Wertschätzung aller Medien an, landen Podcasts im Mittelfeld, auf dem vierten Platz. Internet (1), Bücher (2) und Zeitungen (3) werden als wichtiger eingeschätzt. Zeitschriften (5), Radio (6) und Fernsehen (7) werden als unwichtiger angesehen. Es sollte allerdings berücksichtigt werden, dass es sich bei den Befragten um Podcastnutzer handelte, womit die Stimmen wegfallen, die sich überhaupt nicht mit Podcasts auseinandersetzen.
Dass die Audionutzung generell stetig nach oben geht, zeigt jedoch die ARD-ZDF-Onlinestudie.
Literatur:
Podcastnutzer. Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Darstellung des deutschen Podcastangebotes und eine Typologisierung seiner Nutzer. Barbara Rampf
http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2017/Artikel/917_Schroeter.pdf