„The digital Makeover“

Instead of looking into a screen, we will be looking through the screen.
When we do that, magical things will happen.

Wie verändert Augmented Reality die Art, wie die Modebranche ihre Produkte präsentiert und vertreibt?
Und wie beeinflusst die Technologie unser künftiges Einkaufserlebnis?

Laut dem Beratungsunternehmen „Digi-Capital“ werden bis Ende 2018 bereits ca. 900 Millionen AR-fähige Geräte auf dem Markt sein.
Der Trend, Augmented Reality als Marketingstrategie zu verwenden, hat sich 2016 als Mainstream etabliert und soll bis zum Jahr 2020 weltweit einen Umsatz von 90 Milliarden US Dollar erreichen.
Eine weitere Studie von „Digital Bridge“ zeigte, dass 69% der Verbraucher erwarten, dass ein großer Teil der Einzelhändler innerhalb des nächsten Jahres AR-App verwenden.
Auch Google stellte die Erkenntnis, dass 34% der Smartphone- & Tablet-Nutzer mehr Augmented Reality Apps ausprobieren möchten, sogar 61% der Personen würden lieber in Shops einkaufen, die die neue AR-Technologie verwenden bzw. anbieten.
Vor allem auch in der Mode-Branche werden ständig neue und kreative Ansätze ausprobiert, um Aufmerksamkeit zu erhalten und sich von der Masse abzuheben.

 

Innovativer Inhalt in Printprodukten

„Moosejaw“, ein Online-Shop für Sportprodukte zum Snowboarding, Klettern oder Wandern, war eines der ersten Magazine, die das Interesse der Personen am neuen Katalog durch Augmented Reality weckte. 2011 wurde eine App von Marxent Labs entwickelt, wobei weibliche und männliche Models im Magazin virtuell entkleidet werden konnten, sodass sie in Unterwäsche zu sehen waren. Das Ziel war es, mit den neuesten Angeboten von „The North Face“ und anderen bekannten Marktführern zu konkurrieren.

Auch „New Yorker“ und „Elle“ experimentieren mit der kreativen Gestaltung von Printprodukten mit Augmented Reality.
Das „W-Magazine“ veröffentlichte 2017 beispielsweise in Zusammenarbeit mit „The Mill“, ein Produktionsstudio für visuelle Effekte, ein AR-Cover mit Katy Perry. Mit einer speziellen App namens „Beyond the Page“ für iOS und Android werden auf dem Gesicht von Katy Perry exklusive, dreidimensionale Inhalte freigeschaltet.
„W-Magazine“: www.goodco.tv/work/w-magazine-katy-perry

 

Erweiterte Features bei Fashion-Shows

Nachgewiesen werden 67% der Kunden, welche die Kleidung in einem Shop anprobieren, auch zu tatsächlichen Käufern.
Doch mit der mittlerweile weit verbreiteten Branche des Online-Shoppings müssen Einzelhändler dranbleiben, um Kunden weiterhin in die Geschäfte zu locken.
Der Fast-Fashion-Einzelhändler „Topshop“ erstellte in Kooperation mit der Technologieagentur „Inition“ eine Anwendung, womit sich Kunden im Geschäft hinsetzen und die neuesten Designs „live“ in der ersten Reihe der London Fashion Week 2014 ansehen konnten. Dadurch bekamen die Käufer eine alternative Sicht auf das Einkaufserlebnis.

Aber nicht nur im Store selbst, auch von zu Hause aus können Nutzer an Modeschauen teilnehmen. Das VR-Startup „Holome“ entwickelte in Zusammenarbeit mit der britischen Modemarke „RIXO London“ eine holografische AR-Modeschau, wobei Kunden mit dem Smartphone von Daheim in die Modewelt eintauchen können, um die neuesten Designs anzusehen.


No real Wearables in sight, but Designers are playing
with VR and AR

 

In Kollaboration mit dem “London College of Fashion’s Innovation Agency” und “ILMxLAB” (Lucasfilm’s Immersive Entertainment Hub) erstellte Steven Tai eine futuristische LiveCGX-Präsentation seiner Mode am Foreign and Commonwealth Office in London. Zwischen einer nachgebildeten, AR-erweiterten Straße in China als Hintergrund der Macau-inspirierten Collection, befand sich ein digitaler Avater als Model unter den realistischen Models. Dieser Avatar wechselte zwischen zwei digital produzierten Looks hin und her, wobei die Bewegungen der Person auf Motion Capture basieren. Digitale Effekte wurden in Echtzeit live zur improvisierten Performance des Mo-Cap Models hinzugefügt.

 

A glimpse into the future where garments have both physical and digital designs, worn in perfect coordination

 

Bereits auf der Fashion Week in Amsterdam 2013 wurde vom Designer Marga Weimans ein Augmented-Reality-Kleid vorgestellt. Die Kleidung verwendete 3D-Tracking und Occlusion-Effekte, um eine alternative Darstellung der Mode den Kunden zu präsentieren. Dieses sog. „Hyperfabric“ verbindet die Gewebe Hardware & Software miteinander, um flexible Kreationen auf grundlegenden Basismodelle aufzubauen.

 

Augmented Reality erweitert reguläre Stores

„Augmented Retail” ist das Stichwort. Um bestehende Kunden zu behalten und neue dazu zu gewinnen, wird die Augmented Reality auch in Geschäften und Shoppingmalls eingesetzt. Innovation und Fortschrittlichkeit sorgen für Aufmerksamkeit der Personen bei der Entscheidung zwischen dem Markenpool.

Chanel arbeitete zusammen mit dem online Fashion-Retailer „Farfetch“ an einer AR-Anwendung für Geschäfte, um reale Designerkleidung mit digitalen Shoppingelementen zu vermischen und somit die Pionierarbeit für einen daten-fokussierten Store der Zukunft zu leisten. Hintergrund des Setups war das „Spring Illusion in the City“-Event in der Raffles City Mall in Singapur, welches für einen gesamten Monat lief und wobei die Besucher aber wenig Möglichkeiten zu Interaktionen und interessanten Zeitvertreiben geboten wurde. Deshalb wurde von der „EON Reality“ die virtuelle Try-On-Applikation „Virtually Perfect Choices” entwickelt und installiert. Die Anwendung verwendete zwei interaktive EOS-Spiegel, um den Kunden dreidimensionale Kleidung und Accessoires von unterschiedlichen bekannten Marken wie z. B. Guess, Levis, Desigual, Esprit und viele mehr „on-the-go“ und simpel zum Anprobieren anzubieten.

 

Gucci startete das neue Jahr 2018 mit der Frühjahrskollektion namens „The Gucci Hallucination“ mit scannbaren Werbeanzeigen für AR und VR. In insgesamt 52 ausgesuchten Gucci-Geschäften erhielten Kunden nach dem Kauf eines Produktes verschiedene Werke des spanischen Künstlers Ignasi Monreal, in Form von Tickets für Virtual-Reality-Geräte.
„The Gucci Hallucination“: https://hackernoon.com/augmented-reality-ar-fashion-brands-gear-up-for-a-digital-makeover-eb57cc738686

Und auch Zara brachte neuen Wind in ihre Geschäfte bzw. Auslagen. Insgesamt 120 Stores weltweit verwenden ab dem 18. April 2018 mehrere Augmented Reality Displays, wobei Kunden ihr Smartphone vor einen Sensor der ausgestellten Modelle direkt im Geschäft oder in den Schaufenstern halten und mit einem einzigen Klick die Kleidungsstücke oder ein gesamtes Outfit erwerben können.

 

Es gibt bereits einige Augmented Reality „Try-Ons” auf dem Markt und viele Personen haben sie auch schon selbst ausprobiert.
Bekannte Marken wie Converse („Sampler“: https://www.youtube.com/watch?v=4NzB5Cb6HNk), NIKE („SNKRS“: https://www.youtube.com/watch?v=GHq_vtzNV4c) usw. verwenden AR-Apps, um die Produkte den Kunden noch näher zu bringen und diese auch direkt anzuprobieren, ohne dafür ins Geschäft gehen zu müssen. Das Prinzip ist simple: Die Kamera des Smartphones wird auf z. B. den Schuh gerichtet, wobei ein dreidimensionales Modell auf den echten physischen Körper projiziert wird. Nicht nur das Anprobieren verschiedener Produkte ist möglich, Unternehmen packen oftmals einen zusätzlichen Nutzen in die Anwendung, NIKE beispielsweise stellt den Kunden spezielle Produktangebote (Limited Editions) vor, welche nur mit der App ersteigert werden können.

Auch L’Oréal schloss sich dem Trend an und entwickelte die „Makeup-Genius-App“, wo Kunden zahlreiche Schönheitsprodukte auf dem Smartphone virtuell ausprobieren können. Weitere Unternehmen wie Charlotte Tilbury, Sephora und Rimmel schlossen sich nach der Begeisterung der Käufer der AR-Technologie an.
Vogue hingegen verwendete eine andere Herangehensweise: Das Unternehmen erlaubt ihren Kunden anhand ihres Smartphones ein „21st-century spin on disco glamour“-Selfie mit dem aktuellen physischen Hintergrund zu erstellen: Der sog. „Vogue-Effect“ zum Selbermachen.
Unter dem Namen „Modiface“ studieren Forscher, Ingenieure und Innovatoren seit den letzten 10 Jahren an der realistischsten AR-Try-On-Möglichkeit für die Beautyindustrie. Mittels Live-Videos sollen Makeup, Haare und Haut erkennt und verändert / angepasst werden. Die Anwendung sollte zukünftig als „Costume AR Module“ für Mobile verfügbar sein, sie wird aber auch im Web als E-Commerce und in Stores als Augmented Reality Mirrors zu finden sein. (Appstore: https://itunes.apple.com/app/modiface-live/id1062001907)
http://modiface.com/

Auch Amazon möchte mit dem „Amazon Echo Look“ dem technologischen Trend folgen. Eine eingebaute Kamera im Gerät ermöglicht es, schnelle Fashion-Selfies zu knipsen und zusätzliche Tipps zur Bekleidung zu geben. Diese Technologie wurde unter anderem auch vom Designer Prabal Gurung verwendet, um damit seine Herbstkollektion 2018 vorzustellen.

 

Nicht nur Amazon, auch das Unternehmen „Gap“ spezialisierte sich auf sog. Augmented Reality „Dressing Rooms“ für Zuhause. In Zusammenarbeit mit dem Marktführer Google und dem Startup „Avametric“ wurde eine Applikation erstellt, in welcher Kunden zusätzliche Informationen über beispielsweise Gewicht und Größe angeben können, wobei nachher ein 3D-Modell vor dem Benutzer mit seinen eigenen Angaben und Einstellungen angezeigt wird.

 

Luxury brands want to propose experiences

[Edoardo Manitto, ehemaliger Vorstand des französischen Einzelhändlers “Galeries Lafayette”; mittlerweile eigenständiger Einzelhändlertechnologieberater] 

 

Nicht nur Einzelhändler, auch Luxusmarken schließen sich immer mehr der Augmented Reality an.
Die „Burberry Group plcc“ experimentierte erst kürzlich mit der AR-Technologie, wobei sie in Zusammenarbeit mit „Apple Inc.“ neue Parameter zu ihren Apps für das Smartphone hinzufügten, um sich im Konkurrenzkampf mit anderen großen Unternehmen im Onlinemarkt zu beweisen. Das AR-Feature der Applikation interagiert direkt mit den Kamera-Feeds des Benutzers, um dessen Umgebung digital umzudekorieren und zwar mit Grafiken und Illustrationen des Künstlers Danny Sangra.
Der luxemburgische Schmuckhersteller „De Beers“ erstellte einige „Paper Cut-Outs“ des Schmucks auf der „My Forevermark Fitting“ Website, welche sich Kunden ausdrucken konnten und durch das Halten des Papiers an das Gesicht (in die Computer-Webcam) wurden die Produkte durch Augmented Reality auf den Benutzer projiziert.

 

By blurring the boundaries between the digital and physical world,
AR allows customers to experience your brand in a different way.

 

Nicht nur zu Hause wird Augmented Reality von Unternehmen verwendet, auch in Geschäften und Stores wird sie immer mehr zum Einsatz kommen. Zum Beispiel können Kunden von „VANS“ bereits lediglich auf einen Fußabdruck auf einer Matte bzw. einem Teppich treten und sich mit dem Smartphone unterschiedliche Schuhmodelle auf unkomplizierte Weise anzeigen lassen.
Der sog. „Magic Mirror“ wird das Smartphone oder Tablet in Geschäften langsam ersetzen. Bereits im Jahr 2012, bei der Eröffnung des fünften Einzelhandelsgeschäfts von „Uniqlo’s“ am Union Sqare in San Francisco wurde ein „Virtuel Dressing Room“ installiert. Die „color-changing engine“ von Kinect und ein Touch-Panel von der Hälfte des Spiegels verhalfen zu magischen Momenten, während sogar ein unmittelbares Sharing zu Social Media Plattformen direkt vom Geschäft aus möglich war.

 

Die japanische Kosmetikmarke „Shiseido“ stellte einen Touchscreen-Monitor in ihren Einzelhandelsgeschäften auf. Durch eine integrierte Kamera und ein simples, benutzerfreundliches Interface kann ein Foto des Nutzers gemacht werden, wobei dieser nachher unterschiedliche Makeup-Farben und -Styles direkt an seinem Gesicht ausprobieren und anschauen kann. Die Software des Monitors war sogar fähig, die Entscheidungen des Benutzers zu speichern und analysieren und daher Vorschläge zu neuen Produkten und Techniken zu zeigen.

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