Der Begriff „interaktives Einkaufen“ bedeutet in diesem Fall am Beispiel eines Supermarkts „mit der Hand nach unten und dem Kopf nach oben“.
In einer Shopping-Mall in Mailand wurde bereits 2016 ein interaktiver Supermarkt installiert und der italienische Marktführer „Coop Italia“ testet seither, wie Kunden mit dem Service zufrieden sind.
Andrea Pertegato, der Mitbegründer des Supermarktes, ist sich sicher, dass Kunden in Zukunft immer mehr wissen wollen, was genau sie einkaufen und welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Kunden wollen bewusst einkaufen, aber dazu benötigen sie zusätzliche Informationen zu Produkten, vor allem bei Fisch- und Fleischwaren.
Mit insgesamt 260 eingebauten Monitoren und zahlreichen X-Box Kinects mit Infrarot-Tiefensensoren und jeweils einer Kamera wird es dem Kunden ermöglicht, dass dieser lediglich mit der Hand oder dem Finger auf eines der 6.000 Produkte in einer der Regale bzw. Fächer zeigen kann und unmittelbar Informationen dazu auf einem Display angezeigt werden (z. B. woher das Produkt kommt, was alles drinnen steckt, zu welcher Jahreszeit ein Apfel normalerweise verfügbar ist, Nährwerttabellen, …). Zusätzlich werden den Kunden auf einer Wand von über 50 Monitoren die beliebtesten Produkte, Keksrezepte und weitere Spezialinformationen dargestellt.
Galileo Bericht „Trends 2018: Augmented Reality im Supermarket“: https://www.7tv.at/galileo/2017352-trends-2018-augmented-reality-im-supermarkt-clip
Dieses Konzept wurde bereits auch in deutschen Supermärkten ausprobiert, wobei jedes Produkt eingescannt werden kann, um den Ursprung zu erfahren und zusätzliche Tipps aufzurufen.
In the near Future, We will be able to Discover everything there is to Know About the Apple we are Looking:
the Tree it grew on, the CO2 it produced, Treatments it recieved, and its Journey to the Supermarket shelf.
Carlo Ratti
Visuelle Shopping-Lösungen reichen im Allgemeinen von Augmented Reality zu Image-Recognition und anderen AI-Technologien, welche Bilder und Objekte identifizieren und uns mit diesen interagieren lassen, um einen visuellen Content hervorzurufen, Vorschläge zu geben oder einen Einkauf durchzuführen.
Laut einer Google Recherche verwenden 82% der Käufer das Smartphone im Supermarkt. Daher beginnen Marken und Unternehmen auch auf den personalisierten Inhalt bei Mobile-Technologien zu setzen.
Eine andere Studie der „Interactions Consumer Experience Marketing“ zeigt, was sich Kunden von der Augmented Reality Technologie im Bereich Shopping erwarten:
- 65% der Befragten möchten AR nutzen, um mehr Informationen über Produkte zu erhalten
- 41% würden mittels AR gerne über Angebote und spezielle Aktionen erfahren
- 45% sind der Meinung, dass die Technologie zeitsparend ist (anstatt online manuell die Suche nach dem Produkt zu starten)
- 55% sagten, dass das Einkaufen mit AR mehr Spaß macht
Des Weiteren zeigte eine Studie, dass heutige Konsumenten sich mehr für das Essen interessieren, das sie einkaufen. In den USA gaben 92% der Konsumenten an, dass es wichtig ist, woher die Produkte kommen, jedoch sagten 68% der Befragten, dass nicht ausreichend Informationen vorhanden sind.
Die Supermarktkette “Migros” in der Schweiz entwickelte letztes Jahr, 2017, eine neue Mobile-Erfahrung namens „Discover“. Das Projekt wurde vom Unternehmen Y&R mittels der „Catchroom Image Recognition and Augmeted Reality Solutions“ entwickelt, um die Verpackung der Produkte innerhalb des Stores wiederzuerkennen und Bilder im Print-Katalog zum Leben zu erwecken. Zu den einzelnen Produkten können durch das Scannen zusätzliche Informationen abgerufen werden, wie beispielsweise den Nährstoffgehalt des Produktes, Echtzeit-Bewertungen anderer Kunden oder den Zugriff zu über 2.000 Migros-Rezepten, welche mit anderen Produkten auf die beste Art und Weise kombiniert werden können. Die Technologie brachte Migros den Vorteil, ihre Kunden weiterzubilden, zu inspirieren und damit die Kunden glücklich zu stellen und den allgemeinen Verkauf des Unternehmens zu steigern.
Auch die US-amerikanische Supermarkt-Kette „Walmart“ veröffentlichte zwischen 2012 und 2013 einige Apps, welche sich um „The Avengers“, „Ninja Turtles“ und „Man of Steel“ drehen. Diese Anwendungen erlauben den Benutzenden eine Augmented Reality Erfahrung, mittels speziellen Leitsystemen durch den gesamten Store, Online und den Flyern des Unternehmens. Es gibt unterschiedliche Modi, beispielsweise ist eine Mission durch den Supermarkt zu gehen und spezielle Tokens zu sammeln, andere Missionen erlauben ein Foto mit einem Superhelden zu machen und diese Fotos auf Social Media zu teilen.
In Frankreich führte der größte Einzelhändler „Carrefour S.A.“, im Gegensatz zu Walmart`s AR-App, interaktive Augmented Reality Kampagnen auf digitalen Screens im Supermarkt ein. Kunden können somit eine Produktverpackung vor das Display halten und interaktive Szenen auf diesen ansehen.
„Augrealitypedia“
Augmented Reality wird in Kleiungs-Geschäften meist verwendet, um die Selektion des Kunden zu visualisieren, um in Echtzeit zu zeigen, wie es später aussehen wird, bevor das Produkt anprobiert oder gekauft wird.
Bei einem Ausstellungsraum eines Einzelhändlers wird AR genutzt, um relevante Videos oder zusätzliche Informationen virtuell über das Produkt zu legen, welches der Kunde kaufen möchte. Dafür muss lediglich die Kamera des Smartphones auf das Produkt gehalten werden.
Etwas ganz anderes bietet hingegen der neue „Amazon Go Grocery Store“:
„Amazon Go“ ist ein physischer Supermarkt, sehr ähnlich zu unseren derzeitigen Stores. Der Unterschied aber ist, dass der Kunde sich nie in einer Warteschlange anstellen muss. Der Kunde geht lediglich in den „Amazon Go“-Store, nimmt sie die gewünschten Produkte und spaziert simpel und einfach wieder hinaus. Das Einzige notwendige ist das Smartphone und die darauf installierte „Amazon Go“-App. Während des Betreten des Supermarkts öffnet der Benutzende die App und hovert das Smartphone über die Eingangseinrichtung, später kann der Store ohne zusätzliche Eingaben verlassen werden, da die Produkte bei der Entnahme des Regals in der App gespeichert werden.
Das Ziel von Amazon dreht sich hierbei um das Konzept des „Queue-less Shoppings“, mit allerdings einem Haufen an Kameras und Sensoren mit der neuesten Technologie, welche 24-Stunden im Einsatz sind. Und im Moment des Betretens des Supermarkts arbeiten Hardware und Software Hand in Hand zusammen.
Just Walk Out Technology