Hat eine Interaction Design Idee Potential oder sollte man nicht viel Zeit mit ihr verschwenden? Ein grober Prototyp ist mit den richtigen Mitteln schnell gebaut und kann diese Frage oft beantworten. Wenn dabei Sound Design benutzt wird bietet sich die Verwendung von MobMuPlat und Pure Data an, mit denen in kurzer Zeit eine Applikation für ein Smartphone gebaut ist.
Pure Data (or just Pd) is an open source visual programming language for multimedia.
Mit PD können relative schnell kleine Klanggestaltungstools gebaut werden, die sich in Echtzeit manipulieren lassen. Auch größere/komplexere Programme können programmiert werden, die Ansicht ist dabei durch den flussdiagrammartigen Aufbau relativ simpel (um nicht zu unübersichtlich zu werden lassen sich Programmteile wie in anderen Programmiersprachen in Unterprogramme auslagern).
Abbildung 1: Erzeugung synthetischer Feuergeräusche in Pure Data
Mit MobMuPlat (Mobile Musical Plattform) können diese „PD Patches” mit einer GUI versehen werden. Beispielsweise kann an einem Nachmittag ein kleiner Synthesizer (siehe unten) oder eine simple Drum Machine für das Smartphone gebaut werden.
Abbildung 2: MobMuPlat Synthesizer
Neben dem Touchscreen bietet MobMuPlat PD außerdem Zugriff auf weitere Daten von Handyfunktionen wie Gyroskop-Sensor oder Mikrofon, wodurch mehrere Interaktionsmöglichkeiten entstehen. Eine Idee wäre zum Beispiel das Handy an der Türklinke zu befestigen. Öffnet jemand ohne zu klopfen (Handymikrofon) die Tür (schnelle Veränderung der Neigung des Handys) kann als Warnung/Abschreckung ein Klopfgeräusch (Handylautsprecher) abgespielt werden.
Wenn man also ein Smartphone in der Interaktion verwenden kann (wenn auch nur als Platzhalter für einen Mikrocomputer im fertigen Produkt) ist es möglich einen schnellen Prototyp mit dieser Methode zu erstellen.
Quellen:
Sound Design Project Work Seminar vom 23.-24. November 2017 mit Professor Gründler.
PD Feuer: Designing Sound von Andy Farnell, S. 409ff
