Vor rund 5 Jahren erschien der Film „Her“. Der Hauptdarsteller verliebt sich dabei völlig in die Stimme seines Betriebssystems. Sie verbringen enorm viel Zeit miteinander. Als Betriebssystem hat die „Stimme“ eine starke Intelligenz, die sie benutzt, um dem Hauptdarsteller auf eine Weise zu helfen, die andere nicht hatten. Wie jedoch findet man da nur wieder einen Weg heraus? Dieser Film spielt zwar in der Zukunft und zum Glück sind wir noch nicht da angelangt, aber es wird wohl nicht mehr lange dauern.
Durch das Aufkommen der künstlichen Intelligenz, wurden auch Chatbots immer populärer und fanden schnell Anwendungsgebiete. Siri oder Alexa machen das Chatten oder Sprechen mit Maschinen nicht mehr zur Fiktion sondern Realität und mehr menschliche Form. In Bezug auf Healthcare gibt es auch schon viele Konzepte und Systeme um dem Menschen das Leben zu erleichtern, wie beispielsweise ihm den Weg zum Arzt zu ersparen bzw. erste Hilfe zu leisten.
Persönliche digitale Assistenten sind aber durchaus mehr als nur Messaging Apps. Durch Sprachsteuerung, kann man sogar mit ihnen interagieren/sprechen wenn man beide Hände voll hat, wodurch sie auch ein Teil der Familie sind.
The healthcare industry is right on verge of being bot-o-mated very soon.
Gerade wenn es um die Gesundheit eines einzelnen geht, gibt es unzählige unbeantwortete Fragen, welche aber nicht immer die volle Aufmerksamkeit eines Arztes benötigen aber auch nicht unbeantwortet bleiben können. Die Situation kennt doch jeder: Man hat geringe gesundheitliche Beschwerden und fängt an im Internet zu recherchieren und auf eine halbwegs brauchbare Antwort zu stoßen. Man findet auf dutzenden Seiten, dutzende verschiedene Ratschläge, Meinungen und Artikel. Nach 30 Minuten Recherche gibt man verzweifelt auf und macht meistens nichts.
Ein klassisches Anwendungs-Szenario indem man einen Chatbot gut einbauen könnte:
Eine frisch gebackene Mutter ohne Erfahrung hat enorm viele Fragen zum Gesundheitsstatus ihres Säuglings: Was ist die optimale Badetemperatur? Wie viel Schlaf ist genug? usw. Obwohl all diese Fragen wichtig sind, benötigen sie nicht unbedingt die Antwort/den Besuch eines Arztes. Aber auch die Suche im Internet ist nicht die beste Lösung, da man keine Ahnung hat, wie man den Überfluss an Ratschlägen bewerten kann (gut/schlecht).
Beispiel einer Konversation mit einem Gesundheits-Chatbot:
– Hi Klaus, wie kann ich Dir helfen?
– Ich habe mildes Fieber und fühle mich benommen. Was könnte es sein?
– Was ist deine aktuelle Körpertemperatur?
– 38°C.
– Wie lange hast du schon Kopfschmerzen?
– Seit 2-3 Stunden.
– Hast du auch noch andere Symptome?
– Nein.
– Du hattest genau die gleichen Symptome auch schon die letzten zwei Wochen. Ich empfehle dir deinen Hausarzt aufzusuchen. Lass mich deinen Arzt anrufen und einen Termin vereinbaren der in deinen Kalender passt.
Wie funktioniert so ein Chatbot?
Man kann die Funktionsweise in 4 Kategorien unterteilen, welche aber ineinander fließen und einen Prozess bilden:
1. Natural Language Generation/Processing
2. Knowledge Management
3. Deep Learning
4. Sentiment Analysis
Deep Learning (Herstellung künstlicher Intelligenz wobei Trainingsmethoden genutzt werden, die große Datenmengen heranziehen und analysieren) unterstützt den Bot bei der Verbesserung der Antworten auf jede einzelne Interaktion und generiert auch kontextbasierte Antworten durch sogenannte „Natural Language Generation“.
Gerade bei der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine in Form von Chatbots, ist es wichtig, dem User Informationen verständlich und klar mitzuteilen. Natural Language Generation ist der Prozess in dem der Computer strukturierte Informationen in Text umwandelt und diese wiederum in menschlicher Sprache ausgibt. (Detaillierte Informationen über Natural Language und deren Arten gibts Hier.) Durch die Stimmungsanalyse wird das Gemüt des Users identifiziert und dadurch auch der weitere Verlauf bestimmt.
State of the Art
Mittlerweile gibt es schon in jedem erdenklichen Bereich eine unterstützende App. Gerade auch im Bereich Healthcare, wo der Bereich an Einsatzmöglichkeiten enorm groß ist, gibt es schon viele Ansätze. Viele davon haben sehr ähnlich Ansätze in der täglichen Unterstützung zu einem gesünderen Leben, andere wiederum fokussieren sich auf einen bestimmten Bereich wie HIV oder Medikamente. In meinem nächsten Beitrag werde ich einige, schon existierende, kurz zusammenfassen um das Geltungsspektrum dieses Segments aufzuzeigen, vor allem aber auch in Anblick auf andere Länder und deren Gesundheitssituation.
General
Der Effekt des Einsatzes solcher Chatbots im Gesundheitswesen wird sich aufgrund der Automatisierung vor allem auf die Kosten für potentielle Patientenbetreuung auswirken.
Schon bald wird uns unser persönlicher Dr. Chatbot darüber informieren, dass es Zeit für unsere jährliche Gesunden-Untersuchung ist, die auf letzten medizinischen Aufzeichnungen basiert und daraus folgend auch einen Termin bei unserem Arzt vereinbaren.
Besonders spannend sind Chatbots in der Anwendung bei Menschen die in ihrer unmittelbaren Umgebung keinen Arzt oder keine Möglichkeit auf medizinische Versorgung haben (siehe auch State of the Art). Aber auch älteren Menschen, wäre schon mit einer regelmäßigen Erinnerung und/oder Überwachung geholfen.
Gekoppelt mit einem Wearable (z.B. Smartwatch/Fitnesstracker) könnte ein Chatbot auch schon bald als Personaltrainer fungieren.
Weitere Vorgehensweise: Finden eines bestimmten Problems im Gesundheitswesen/ in der Medizin, Konzept der Problemlösung mittels künstlicher Intelligenz
Quellen:
https://www.marutitech.com/chatbots-as-your-doctors/
https://www.marutitech.com/advantages-of-natural-language-generation/