Additive Herstellung von menschlichem Gewebe und ganzen Organen mittels spezieller 3D-Drucker
Forscher gehen davon aus, dass 3D-Biodrucker in etwa zehn bis zwanzig Jahren die Fähigkeit haben werden, ganze Hautzellen und Organe auszudrucken, die auch die Funktionen echter Haut bzw. Organe erfüllen. Mehr als 26 Millionen Menschen weltweit benötigen wegen einer schweren Herzerkrankung ein Spenderherz. Solche Organe sind jedoch extreme Mangelware und die Wartezeiten sehr lange bis unendlich. Bio-Printing könnte daher durch die neuesten Technikfortschritte eines der weltweiten größten medizinischen Probleme lösen: den Mangel an Spenderorganen.
Unter Bio-Printing versteht man einerseits ein Verfahren, bei dem mithilfe von 3D- Druckern organisches Gewebe reproduziert werden kann, andererseits das Herstellen kompletter künstlicher, mechanischer Organe. Gedruckt wird mit sogenannter „Biotinte“, welche hauptsächlich aus Zellen (die Patienten bei Biopsien entnommen wurden) oder aus Stammzellen sowie natürlichen oder synthetischen Polymeren besteht. Das schwedische Unternehmen CELLINK ist der weltweit erste Universalhersteller für Biotinte und Anbieter von 3D Bio-Drucker welche zu Forschungszwecken in diesem Bereich eingesetzt werden.
Ethisch Vertretbar?
Beim 3D-Bioprinting gibt es jedoch auch ethische Gefahren, speziell dann, wenn um das Optimieren von Körperfunktionen geht. Das italienische Start-Up MHOX möchte in den nächsten Jahren funktionsfähige Augen drucken, welche nicht nur Sehdefizite ausgleichen, sondern auch zusätzlich alles Gesehene aufzeichnen, speichern und mit Dritten teilen können.
Wo ist die Grenze zwischen medizinisch notwendigen und vertretbaren Eingriffen/Nutzen und des Erschaffen ethisch bedenklicher Kunstwesen? Wie sieht es dann beispielsweise mit der Datennutzung solcher technischen Organe aus? Sind diese dann auch juristisch verwertbar?
Input
Interessanter TED-Talk zum Thema Bio-Printing
Auch wenn die Wissenschaft heute noch nicht soweit ist, diese 3D Organe in die breite Masse zu bringen, wird es jedoch nicht mehr lange dauern bis man hier die ersten ernsthaften Versuche am Menschen selbst macht. Die technischen Schwierigkeiten sind enorm groß, denn lebendiges Gewebe benötigt andere Bedingungen als beispielsweise Kunststoff. Die Zellen müssen mit Nährstoffen versorgt werden und die Umgebungsbedingungen (pH-Wert, Temperatur) müssen für die Lebenserhaltung optimal sein. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Forschung, wird man jedoch schon bald einen Weg finden um mithilfe von 3D Bio-Printing diese technischen Probleme zu lösen um so vielen Menschen das Leben zu erleichtern bzw. sogar das Leben zu retten.
Quellen:
https://www.profil.at/wissenschaft/bio-printing-organe-d-drucker-8273728