Smart Cities – Rezept für die Zukunft?

„Smart City“ ist zunehmend zum Buzzword im Zusammenhang mit lebenswerter, nachhaltiger und zukunftsorientierter Stadtentwicklung geworden.
Doch was steckt eigentlich hinter dem gehytpen Begriff Smart City? Inwiefern kann der Einsatz von intelligenten Technologien tatsächlich zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen? Diese Recherche widmet sich diesen Fragestellungen und gibt darüber hinaus einen Überblick über das Themenfeld.

 

Smart City bezeichnet eine Stadt, in der systematisch Informations- und Kommunikationstechnologien sowie ressourcenschonende Technologien eingesetzt werden, um den Weg hin zu einer postfossilen Gesellschaft zu beschreiten, den Verbrauch von Ressourcen zu verringern, die Lebensqualität der BürgerInnen und die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Wirtschaft dauerhaft zu erhöhen, – mithin die Zukunftsfähigkeit der Stadt zu verbessern. Dabei werden mindestens die Bereiche Energie, Mobilität, Stadtplanung und Governance berücksichtigt. Elementares Kennzeichen von Smart City ist die Integration und Vernetzung dieser Bereiche, um die so erzielbaren ökologischen und sozialen Verbesserungspotentiale zu realisieren. Wesentlich sind dabei eine umfassende Integration sozialer Aspekte der Stadtgesellschaft sowie ein partizipativer Zugang.

Diese Definition statt aus der Smart City Strategie der Stadt Wien aus dem Jahr 2011. Ähnlich wie diese, verfolgen auch andere europäische Städte wie Barcelona und Kopenhagen, oder auch Graz, entsprechende Visionen und Strategien. Eine einheitliche Definition des Begriffes existiert jedoch nicht. Ähnlich wie bei der Wiener Strategie geht es immer darum, mit dem Einsatz von intelligenten Technologien zukünftige Herausforderungen wie etwa Urbanisierung und Klimawandel zu bewältigen, oftmals auch um die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu steigern – und dadurch auch die Attraktivität einer Stadt aufrecht zu halten.  Im Fokus steht dabei der Einsatz von intelligenten Technologien auf Basis von Daten- und Informationsaustausch,  zusammengefasst in folgende Bereiche:

  • Wohnen (Stichwort Smart Home)
  • Verkehr
  • Infrastruktur
  • Mobitität
  • Nahversorgung
  • Gesundheit

 

 

     
Sujets der Smart Cites Wien und Graz

 

Herausforderungen für die Zukunft

Eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist zweifelsfrei die Urbanisierung. Bereits heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten und Ballungsräumen, bis 2050 sollen es bis zu 70% sein – Vergleichlich dazu waren es im Jahr 1950 lediglich 30%. Dieses Wachstum spiegelt sich besonders in der Entwicklung von sogenannten Megacities oder Metropolen wider, aber auch Kleinstädte sind im Begriff immer mehr zu wachsen.

Durch dieses stetige Wachstum und fortschreitende Urbanisierung werden auch die Aufgaben und Anforderungen an die Städte immer größer. Die Herausforderungen liegen dabei etwa in den Bereichen Energieversorgung, Wohnraummangel, Sicherheit und steigende Emissionen durch mehr Verkehrsaufkommen. In diesem Zusammenhang entstehen vielfältige Fragen. Beispielsweise wie das urbane Verkehrs- und Transportwesen effizient gestaltet, die Energieversorgung organisiert oder der Zugang zu Bildung und Gesundheit sichergestellt werden.

Der durch die steigenden Emissionen getriggerte Temperaturanstieg wird ebenfalls als eine zentrale Herausforderung angesehen, welche dementsprechend eng mit der Urbanisierung verbunden ist. Bei der Lösung dieser Herausforderungen können Technologien im Allgemeinen, insbesondere aber Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), einen wichtigen Beitrag leisten.

Energieeffizienz von Städten

Städte beherbergen wie schon zuvor erwähnt etwa 50% der Weltbevölkerung, nehmen aber nur 3% der Erdoberfläche ein. Urbane Lebensformen sind also am effizientesten, wenn es um die Versorgungswege geht, die verkürzt werden. Technologien unterstützen dies in vielen Bereichen, wie etwa Informationsaustausch, Gesundheit oder Infrastruktur.

Anders sieht es allerdings bei der Bilanz der verbrauchten Energie aus. In städtischen Regionen wurden bereits im Jahr 2011 75% der Energie verbraucht und 80% der Treibhausemissionen ausgestoßen, überwiegend durch Verkehr und Gebäude. Smart-City-Strategien können einen entscheidenden Beitrag leisten, durch Daten- und Informationsaustausch diese Bilanz zu verbessern und damit nicht zuletzt die Herausforderungen zu bewältigen. Neben der effizienteren Nutzung von Ressourcen kann auch Interaktion zwischen Stadtbewohnern, Regierung und Verwaltung gefördert werden. 

 

 

http://www.smartcitygraz.at/

https://smartcity.wien.gv.at/site/

Ausblick
Themen im nächsten Blogeintrag: Case Studies, 
Smart City Strategien im Vergleich, kulturelle Unterschiede

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