Schwarz ist tot…

…, aber niemals out. In seiner ewigen Geschichte hat Schwarz schon viel erlebt und blieb dennoch zeitlos wie ein schwarzes Loch, in dem die Zeit stillsteht.

Oder wie Coca-Cola.

Dennoch ist Schwarz etwas absolutes. Es wurde schon so viel zu diesem Thema geforscht und gemacht, dass es trotz seiner ewig- und fortwährenden Beliebtheit ein wenig Frische eingebüßt hat. Unzählige Bücher wurden verfasst und man kann kaum mehr neue Erkenntnisse gewinnen. Natürlich geht es in unseren Design & Research Projekten nicht grundsätzlich darum, etwas Neues zu schaffen, aber dennoch finde ich, dass alles, was ich tun würde, irgendwie kopiert wäre. Am Ende würde ich quasi ausschließlich Erkenntnisse wiederholen in einem weiteren Buch über meine Lieblingsfarbe. Mich hätten vor allem Experimente mit Vantablack, dem dunkelsten Schwarz der Welt, gereizt, jedoch ist dieses nicht ohne weiteres erhältlich.

Ich habe deshalb beschlossen, das nächstdunklere Thema in Angriff zu nehmen: Den Tod. Genauer gesagt, das Leben danach. Gibt es dieses überhaupt? Oder bleibt alles schwarz, wenn einmal unser Lebenslicht erlischt?
Niemand kann es sicher sagen, aber es betrifft uns alle. Es ist eines der wenigen Themen, zu dem jeder eine Meinung hat und jede dieser Meinungen hat ihre Berechtigung. Doch was ist, wenn nur einer oder ein paar wenige Recht haben und man nach dem Tod auf einmal merkt: „Huppala, ich hab auf das falsche Pferd gesetzt“? Wenn man sein Leben lang nicht religiös war und es geht plötzlich doch weiter?

Mein Plan ist, eine Art Reiseführer für Tote zu erstellen. Eine Sammlung der gängigen kulturellen und religiösen Ansichten zum Leben nach dem Tod mit Empfehlungen und Tipps, wie man sich vielleicht doch noch vor ewiger Verdammnis oder der Wiedergeburt als Toilettensitz retten kann. Hierzu möchte ich unter anderem Interviews mit Vertretern verschiedener Religionen führen, Reiseempfehlungen geben, wie zum Beispiel einen Tag auf Elysium oder eine Bootstour auf dem Fluss Styx, Gimmicks mitgeben, wie Münzen für den Fährmann Charon, Tipps zur Befreiung aus einem Sarg geben, falls man als Untoter die Lebenden terrorisieren möchte und vieles mehr. Ja, es wird sehr makaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.