Von Walen und der Rückkehr von Processing

Ich würde hier am liebsten eine Einleitung verfassen, die all das, was ich in diesem Blogpost von mir geben werde, kurz und logisch zusammenfasst. Da meine Gedanken und das Thema, an das ich mich dieses Semester „heranwagen“ möchte, allerdings noch nicht wirklich durchstrukturiert sind, hier ein Einblick, was in meinem Kopf momentan vor sich geht.

Hätte mir nach der letzten Processing-Abgabe im ersten Semester jemand gesagt, dass ich mich gleich im darauf folgenden wieder mit diesem Thema beschäftigen werde, hätte ich vermutlich gelacht und demjenigen nicht geglaubt. Nicht, weil ich Processing nicht ausstehen kann. Im Gegenteil: Auf mich übt generatives Design eine unglaubliche Faszination aus. Dennoch habe ich das Gefühl oder besser gesagt das Problem, dass viele Dinge in diesem Bereich meine Vorstellungskraft übersteigen, ich in der „Akte Processing“ eigentlich mehr als nur verloren bin und herumirre. So ca. ganz nach dem Motto „My code is working, I don’t know why. – My code isn’t working, I don’t know why.“ Nichtsdestotrotz möchte ich mich im Zuge des zweitens Des&Res-Seminars wieder an jene Hassliebe heranwagen. Aber von Anfang an:

A „whale“ as food for thought

Anfang März stand im Zuge unseres Schwerpunktes ja eine Exkursion nach München zur Toca Me Design Conference auf dem Programm. Und, wenn das Wort „Programm“ hier schon so schön steht, im Zuge dieser auch einige Agenturbesuche. Unter anderem auch jener zu Moby Digg, einer Agentur für strategic design & digital development⏤das volle Kontrastprogramm zum vorangegangen Besuch bei Bureau Mirko Borsche, einem Designbüro, das vorwiegend im Print und Editorial Design tätig ist.

Long story short, der Mitgründer von Moby Digg, der sich die Zeit genommen hat, unsere Gruppe zu empfangen, über Projekte und den Agenturgeist generell zu sprechen, hat mich ziemlich zum Nachdenken angeregt. Er sprach, mehr oder weniger etwas vor sich „hinphilosophierend“ über die sich verändernden Anforderungen an vor allem „klassische“ Grafikdesigner. Darüber, dass es heute und⏤in Zukunft noch viel weniger⏤nicht mehr reichen wird, lediglich eine Adobe Suite zu handlen, sondern dass auch vor allem alles in Richtung generatives Design immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Wenn ich die Zeit, seit der ich beruflich tätig bin, rückblickend reflektiere, muss ich feststellen, dass auch ich Teil des oben erwähnten Wandels bin. Ich befasse mich in beruflichen Kontexten zwar nicht mit generativem Design, jedoch hat sich selbst mein persönliches Tätigkeitsfeld innerhalb kurzer Zeit von vorwiegend analog zu immer mehr digital gewandelt.

Uhm, well …

But back to Munich. Am darauffolgenden Tag fand erwähnte Designkonferenz statt, die organisatorisch nicht gerade das Gelbe vom Ei war, jedoch mit durchaus zwei, drei starken Speakern punkten konnte. Einer davon war Jared S Tarbell, der sich, surprise, mit genau einem einzigen Thema beschäftigte. Und zwar Processing. Und das auf eine unglaublich beeindruckende Weise. Jareds Arbeiten, die eine unglaubliche Ästhetik mit sich brachten faszinierten mich nicht nur, nein, sie „bestätigten“ die Worte des Moby Digg-Mitgründers vom Vortag, dass generatives Design in vielen Bereichen fixer Bestandteil von Designarbeit werden wird, irgendwie.

Auszug einer Arbeit von Jared S Tarbell

 

And again, long story short

Um diese oben geschriebenen, endlos langen Zeilen irgendwie in Zusammenhang zu bringen: Ich möchte mich in diesem (und auch im darauffolgenden) Semester damit beschäftigen, wie sich dich Anforderungen an Designer, Designarbeit oder Kreativität im allgemeinen zukünftig verändern werden. Und zusätzlich etwas praktisches hervorbringen. Und das mittels, surprise again, Processing. Als eine Art „Metapher“ für den steten Wandel vom Analogen zum immer mehr Digitalen und vielleicht auch Generativen will ich die bekannte, gemalte Kunstwerke hernehmen und diese, auf welche Art und Weise auch immer das sein wird, mittels Code generieren lassen. Wir bleiben gespannt.

 

Links

Toca Me Design Conference
Moby Digg | strategic design & digital development agency
Jared S Tarbell

 

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